
30 Jahre Filmforum, eine Rückschau in Filmen



Wie kaum ein anderer hat der nordamerikanische Regisseur Robert Gardner das Dokumentarische mit einer poetischen Formensprache verbunden. Sein Meisterwerk FOREST OF BLISS über das Leben und Sterben in Benares, der heiligen Stadt der Hindus, verbindet auf radikale Weise künstlerische Subjektivität mit einer sensiblen Beobachtung anderer Kulturen. Ohne Dialoge und erklärende Worte reflektiert der Film das „Fremde“ einer mythologischen Welt. Dies trug ihm vehemente Kritik vonseiten der Anthropologie vor allem in den USA ein. Der ‘Fall Gardner’ wurde zum Brennpunkt der Debatten um die Möglichkeiten des ethnographischen Films und seiner Wissenschaftlichkeit überhaupt.
“I thought that the audience would not simply wait for the mysteries to be dispelled but would come up with their own solutions, supply their own answers, and so, in that way, they would be doing their own anthropology … I would be content if they merely registered the facts: fires, scales, boys, kites, thermals. I’m confident that they would then, at some level of their imagination, work out their meaning.” (Robert Gardner)
Robert Gardner (1925 – 2014)
während dem Studium der Anthropologie in Harvard nahm Gardner an Expeditionen in die Kalahari teil. 1957 gründete er das Film Study Center als Forschungsabteilung am Harvard Peabody Museum und wird es 40 Jahre lang leiten. Seine Filme erzielten zahlreiche internationale Preise. Gardner war der Autor u.a. von “A Human Document” (1965), “Gardens of War” (1968), “The Impulse to Preserve: Reflections of a Filmmaker” (2006). In den 70ern produzierte er mehr als 100 Folgen der Serie Screening Room, in welcher er unabhängige und experimentelle FilmemacherInnen vorstellte. Die Serie wurde als unschätzbare Dokumentation zeitgenössischen Filmschaffens vom Museum of Film and Broadcasting, New York, digitalisiert und für die Nachwelt konserviert. Seit 2007 vergibt das Peabody Museum die ‚Robert Gardner Fellowship in Photography‘.
Filme: THE HUNTERS (1962, mit John Marshall), DEAD BIRDS (1963), THE NUER (1971, mit Hilary Harris), RIVERS OF SAND (1974), ALTAR OF FIRE (1976), DEEP HEARTS (1981), IKA HANDS (1988), DEAD BIRDS RE-ENCOUNTERED (2013).

İQué viva México!
Eröffnungsfilm Fifo 1985
UDSSR, USA 1930 | 90 Min. | OmU


The day of a casual dock worker
(Der Tag eines unständigen Hafenarbeiters)
Fifo 1989
Deutschland 1966 | 13 Min. | OF

The fish market and the fish
(Der Fischmarkt und die Fische)
Fifo 1989
Deutschland 1968 | 9 Min. | OF

Three Times Piparsod: Life in an Indian Village
(Dreimal Piparsod – Leben in einem indischen Dorf)
Fifo 1995
Frankreich, Indien 1961, 1982 | 26, 27, 35 Min. | OF
