Freiburger Filmforum 2025
Festival of Transcultural Cinema

Die aktuellen umwälzenden politischen, ökologischen und in bedrohlichem Maße antidemokratischen Bewegungen weltweit erscheinen oft überwältigend: Der Krieg in der Ukraine und in Gaza, der Konflikt im Sudan, das Erstarken rechter Kräfte. Welche Erzählungen, welche Filme vermögen diesen Dystopien etwas entgegenzusetzen?

Das Programm des Filmforums wird genau diese anderen Stimmen zeigen: Die Filmschaffenden, die bei den Menschen sind, die aus Russland fliehen, weil sie sich nicht in die Kriegsmaschine Putins einspannen lassen wollen; die mit den Jungen auf den Straßen Khartums tanzen und den, wenn auch kurzen, sudanesischen Frühling feiern; die über ein Jahrzehnt den Kampf Indigener begleiten, die sich gegen den Bau einer Pipeline durch ihr souveränes Territorium im Norden Kanadas wehren oder die sich in finnischen Wäldern den Maschinen in den Weg stellen, weil sie sich mit ihren gefräßigen Zähnen über die Bäume hermachen, um sie zu Selbstbaumöbel zu verarbeiten.

Welche Perspektive bleibt den Menschen, wenn so mit ihnen und der Umwelt verfahren wird? Es sind in diesem Jahr in der Mehrzahl junge und überwiegend weibliche Positionen, die sich filmisch diesen Fragen gestellt haben und deren Antworten wir im Hauptprogramm der Festivalwoche vorstellen werden. Es sind Filme mit einem grundtiefen Gespür für Gerechtigkeit und Solidarität. Mit einem Sonderprogramm würdigt das Festival die Arbeit der Ateliers Varan, Paris, die seit 30 Jahren an vielen Brennpunkten und auf verschiedenen Kontinenten die ersten filmischen Schritte junger Talente fördern. Entstanden sind jeweils kurze Dokumente der Zeit, wie zuletzt in Usbekistan, wohin wir uns in einer direkten Liveschaltung zur Junction Tashkent verbinden werden. Gemeinsam mit dem Kinopublikum dort werden wir drei herausragende Arbeiten des letztjährigen Workshops der Tashkent Filmschool anschauen und diskutieren.

Im Junction-Format verbinden wir uns ein weiteres Mal mit Tashkent, um eine Auswahl studentischer Werke vorzustellen. Die students’ platform feiert ihr 10-jähriges Bestehen und hat für diese Jubiläumsausgabe überwältigende 508 Einreichungen aus 77 Ländern erhalten, aus denen erneut ein Programm für das kritische Denken und die unkonventionellen Perspektiven junger Kreativer kuratiert wurde. Unter der Rubrik Resounding Resistance wurden insbesondere Filme ausgewählt, die das Leben in Konfliktsituationen und der damit einhergehenden Resilienz in den Fokus rücken. Ziel ist es, Räume der Solidarität und Gemeinschaft für gefährdete Menschen zu kreieren.

Freuen Sie sich also mit uns auf eine intensive Woche, viele Gespräche und Begegnungen. Wir danken insbesondere der Stadt Freiburg, der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, der Baden-Württemberg Stiftung, der Sparkasse Freiburg und nicht zuletzt dem Kommunalen Kino und unseren Sponsoren, die dies wieder einmal möglich gemacht haben.

Das Festivalteam