CANNIBAL TOURS
Australien 1988 | 70 Min. | 35 mm, OmU
Dieser Film ist eine Dokumentation über Prostitution. Er zeichnet das Phänomen als Metapher für den Kapitalismus und die Beziehungen zwischen Mann und Frau im allgemeinen, und im Falle der Protagonistin, auf der Grenzlinie zwischen unterschiedlichen Kulturen. THE GOOD WOMAN OF BANGKOK ist außerdem ein Film über die voyeuristischen Aspekte des Filmemachens und des Filmesehens. Mit 43 Jahren erlebte O’Rourke wie seine Ehe in die Brüche ging. In der Zeit danach versuchte er zu verstehen, daß Liebe gleichzeitig banal und tiefgreifend sein kann. Er beschließt nach Bangkok zu gehen, dem Mekka westlicher Männer mit Träumen von exotischem Sex und schmerzloser Liebe. Und er ist entschlossen, sich zu verlieben. Als ihr Kunde lernt O’Rourke Aoi kennen, verliebt sich in sie und beginnt ein neunmonatiges Verhältnis. Selbst persönlich engagiert, gibt O’Rourke durch Aois Augen einen Einblick in ihre persönliche Situation und die ökonomischen Bedingungen, die sie und andere in die Prostitution treiben. Er versucht ihr beim Ausstieg aus diesen Lebensumständen zu helfen und bietet ihr an, eine Reisfarm für sie und ihre Familie zu kaufen. Sie nimmt das Angebot an, will von seiner Liebe aber nichts wissen. Der Titel des Films deutet es an: O’Rourke versucht in diesem Film eine Parabel im Brecht’schen Sinn zu erzählen, eine Parabel über die Unmöglichkeit ein gutes Leben in einer schlechten Welt zu führen.