Christian Vium, Med Lemine Rajel

Arums Eltern gehören zur stolzen 386er-Generation*, die eine bedeutende Rolle bei der Demokratisierung Südkoreas spielte. In dem Wunsch, Arum eine bessere Welt zu hinterlassen, wurde ihr Vater Beamter, ihre Mutter feministische Aktivistin. Im Alter von 18 Jahren wurde sie jedoch mit der Sewol-Katastrophe konfrontiert, bei der eine Fähre kenterte und aufgrund des schlecht funktionierenden, staatlichen Systems zahlreiche Opfer forderte. Zu ihrem Entsetzen war selbst Arums Vater an der Bewältigung der Folgen des Unglücks beteiligt, was sie dazu brachte, die von der vorherigen Generation erkämpfte Demokratie infrage zu stellen. Anhand der Reise ihrer Familie durch die politische Geschichte Koreas reflektiert Arum die Rolle ihrer Generation – von der Sewol-Katastrophe 2014 über das Amtsenthebungsverfahren, die #MeToo-Bewegung bis hin zur Präsidentschaftswahl 2022.
*Die „386er-Generation“ bezeichnet Südkoreaner*innen, die in den 1960er-Jahren geboren wurden, in den 1980ern studierten und sich stark politisch engagierten, insbesondere im Kampf für Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Der Begriff spielt auf das damals neueste Computermodell, den Intel 386, an.
Arum Nam, born in 1995, is a documentary director based in Seoul, South Korea, currently pursuing a master’s degree in documentary at the Korea National University of Arts. She directed a short documentary called FEMI, which tells the story of a feminist mother, and co-directed TELEPORTING with Japanese directors during the pandemic. K-FAMILY AFFAIRS is her first feature documentary.