PARADISE
Frankreich, Schweiz 2022 | 88 Min. | OmeU
Alexander Abaturov
Das Dorf Shologon liegt in der Taiga im Nordosten Sibiriens. Eine extreme Hitzewelle entzündete vor zwei Jahren heftige Waldbrände in der entlegenen Region. Die Anwohner nahmen es zunächst gelassen, doch die Feuersbrunst rückte näher und näher. Vom Staat war keine Hilfe zu erwarten, denn das Dorf liegt am Rand einer Zone, in der nur wenige Menschen leben, weshalb man die Feuer sich selbst überlässt. Der Bevölkerung bleibt nichts anderes übrig, als sich zu organisieren und das Feuer so weit wie möglich zurückzuhalten und darauf zu hoffen, dass es bald wieder regnet. Verschiedene Trupps, immer im gegenseitigen Kontakt, überwachen die Brände, alle Männer und auch Frauen kämpfen mit einfachsten Mitteln gegen den “Feuerdrachen”.
Für die Kameraarbeit erhielt Paul Guilhaume zu Recht einen Preis. In seinen Aufnahmen wird die brennende Landschaft zum Sinnbild der Bedrohung durch den Klimawandel. Im dichten Rauch, ein einziges Farbspektakel von gelb bis rot, verfolgt man die Silhouetten der Menschen, fürchtet und wundert sich, wie sie Hitze und Rauch aushalten. Ein konzentriert beobachtender Dokumentarfilm, dessen Dramatik der Zuschauer sich kaum entziehen kann.
Alexander Abaturov, geb. 1984 in Nowosibirsk. Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaften arbeitete er als Journalist für die Bundespresseagentur. Im Jahr 2010 erwarb er einen MA in kreativem Dokumentarfilm an der Dokumentarfilmschule von Lussas in Frankreich. Filme: SLEEPING SOULS (2013, 53 min); THE SON (2018, 71 min).
Regie: Alexander Abaturov
Kamera: Paul Guilhaume
Montage: Luc Forveille, Alexander Abaturov
Ton: Myriam René, Sorin Apostol, Frédéric Buy
Produktion: Petit à Petit Production
Verleih: The Party Film Sales