EL NIÑO FIDENCIO, TAUMA-TURGO DE ESPINAZO

Niño Fidencio, der Wunderheiler von Espinazo

Nicolás Echevarría
Mexiko 1981 | 75 Min. | 35 mm, OF

José Fidencio de Jesús Sintora Constantino (1898-1938) widmete einen großen Teil seines Lebens den Kranken, die über viele Jahre hinweg in der Hoffnung auf Linderung ihrer Leiden zu Tausenden zu ihm kamen. Von 1921 bis zu seinem Tod 1938 wirkte er als Wunderheiler in der kleinen Ortschaft Espinazo im Bundesstaat Nueva León, einer wüstenartigen Region im Norden Mexikos. Er arbeitete mit unterschiedlichen und sehr unorthodoxen Heilmethoden. So führte er chirurgische Eingriffe mit einer Glasscherbe als Messer durch, behandelte geistig Behinderte mit Wasserkuren und benutzte die Schaukel bei der Therapie von Lähmungen und Stummheit. Ihm wurden paranormale, telepathische und seherische Fähigkeiten zugesprochen.

Der Dokumentarfilm wurde im Oktober 1980 und März 1981 bei den Feierlichkeiten aus Anlaß seines Geburts- und Todestages gedreht. Jahr für Jahr strömen seinen Anhänger aus ganz Mexiko und den USA nach Espinazo. Sie kommen auf Knien oder schieben sich auf dem Rücken zu den Stätten, an denen Fidencio lebte, litt und Wunder wirkte. Ihrer Überzeugung nach heilt der Geist Niño Fidencios auch heute noch und zwar durch Frauen und Männer, sogenannte cajitas und cajones, in deren Körper er fährt. Geführt und geleitet vom Geist des Niño, baden diese Vermittlerpersonen in Trance die Kranken in dem heiligen Becken, in dem Niño Fidencio früher die Geisteskranken behandelte. Der Film beobachtet die rituellen Heilungen, läßt Menschen zu Wort kommen, die Niño Fidencio noch erlebt haben und zeigt ihn selbst in Archivaufnahmen.