David-Pierre Fila: LE PARADIS VOLE
Kongo 1993 | 20 Min. | 35 mm, OmfU
Im Herzen Afrikas, nach 30 Jahren Unabhängigkeit und 25 Jahren Mobutu-Herrschaft - welcher Zukunft geht Zaire entgegen? Fünf Wochen lang filmte Thierry Michel die Hauptstadt Kinshasa aus jedem Blickwinkel. Das Kinshasa der Bettler, Obdachlosen und Ausgestossenen, das Kinshasa der mittelständischen Kaufleute, religiösen Würdenträger und der Militärs. Schließlich die Stadtbezirke des Volkes, wo die Opfer der Diktatur zu Grabe getragen werden. “Die Entwicklung Zaires kann in vier Perioden beschrieben werden, von denen jede für sich eine Person repräsentiert: Die erste Periode war die von Patrice Lumumba zu Beginn der Unabhängigkeit, dem Mann, der von Freiheit, Demokratie und Glück sprach. Das Blatt hat sich vollständig gewendet, das Chaos regiert heute. Dann hat sich der ‘Löwe’ eingerichtet, Tschom-be, der nur von Ordnung und von der Wiederherstellung der Ordnung sprach. Der zweiten Periode folgte eine dritte: die des ‘Leoparden’. Das ist Mobutu.
Die vierte Epoche, in der wir momentan leben, sieht das Ende des ‘Leoparden’ kommen. Es beginnt nun die ‘Periode der Schlange’. Die Schlange, das ist der Geheimdienst, das sind auch die Leute, die die Diktatur aufbauten und unterstützen. Die Schlange versucht, die Menschen auszupressen bis sie revoltieren und wieder anfangen, von Freiheit und Demokratie zu sprechen - genau das, was wir zur Zeit in Zaire tun…” (Aubert Mukendi im Film)