Stummfilm

CHANG – A DRAMA OF THE WILDERNESS

Ernest B. Schoedsack, Merian C. Cooper
Thailand, USA 1927 | 70 Min. | 35 mm
© milestone film & video 1927

mit Klavierbegleitung von Günter A. Buchwald

Bevor sie KING KONG, den berühmtesten Gorilla der Filmgeschichte erfanden, reisten Ernest B. Schoedsack und Merian C. Cooper in den Dschungel Nord-Thailands, wo sie zwei Jahre lang Aufnahmen für ihren zweiten halbdokumentarischen Film CHANG machten: CHANG zeigt den Kampf des Jungen Kru und seiner Familie vom Stamm der Lao. Im siamesischen Dschungel verlassen sie ihr Territorium, trotzen dem Urwald eine Lichtung ab, kämpfen gegen Leoparden und Tiger und zähmen einen jungen Elefanten. Die aufregende und sorgsam strukturierte Geschichte mündet in eine (zum Teil nachgestellte) Zerstörung eines ganzen Dorfes durch eine Herde von Elefanten-Kühen. Mit diesem Dokumentarfilm-Klassiker haben Cooper und Schoedsack nicht nur ästethische Standards für sämtliche Dschungelabenteuerfilme der Folgezeit gesetzt, sondern auch die großen Themen ihrer nachfolgenden Spielfilme, vor allem KING KONG (1933), vorweggenommen. CHANG zeigt beeindruckende, dokumentarische Tieraufnahmen, wie sie heute kaum noch möglich sind, da das Land kultiviert und viele Tierarten - wenn nicht vollständig, so überwiegend - ausgestorben sind.

Merian C. Cooper, geboren 1893 in Jacksonville, Florida. Arbeitet als Seemann und Journalist, bevor er nach dem Ersten Weltkrieg in Wien Ernest B. Schoedsack kennen lernt, mit dem ihn eine lange Freundschaft verbindet. 1933 entsteht mit KING KONG der größte Erfolg in der Zusammenarbeit mit Schoedsack. 1949 dreht er mit Schoedsack MIGHTY JOE YOUNG, ein inoffizielles Remake von KING KONG. Cooper stirbt 1973 in San Diego.

Ernest B. Schoedsack, geboren 1893 in Council Bluffs, Iowa. Bildberichterstatter im Ersten Weltkrieg. Mit den Filmen GRASS (1925) und CHANG gelangt er gemeinsam mit Cooper zu Bekanntheit, es folgt RANGO (1931), ein Film über einen Orang Utan und zwei Jägern auf Sumatra. Nach MIGHTY JOE YOUNG zieht er sich bald darauf aus dem Filmgeschäft zurück. Schoedsack stirbt 1979 in Los Angeles.