A CELEBRATION OF ORIGINS
Indonesien, USA 1992 | 45 Min. | 16 mm, engl. OF
A CELEBRATION OF ORIGINS ist der erste Film, den Patsy und Timothy Asch gemeinsam mit dem Ethnologen Douglas Lewis über das religiöse Leben der Bewohner Wai Bramas in Indonesien realisierten.
Die Einwohner der Region ‘Tana’ais’ - im Osten der Insel Flores - leben in sieben ‘rituellen Bezirken’, von denen Wai Brama der größte und, nach den Ursprungsmythen, auch der älteste ist. Die Menschen von Wai Brama betreiben Wanderfeldbau und sind ergänzend Jäger und Sammler. Im Unterschied zu ihren Nachbarn, haben sie neben ihren traditionellen Kulten auch ihr Sozialsystem bewahren können.
Der 1980 aufgenommene Film schildert Rituale, die 1960 zum ersten Mal durchgeführt wurden. Die Teilnahme aller Mitglieder der Gemeinschaft ist dabei erforderlich. Im Mittelpunkt steht eine kleine Gruppe ritueller Führer, die dafür Sorge trägt, daß die Feierlichkeiten, trotz der Abwesenheit des schon verstorbenen Initiators des Rituals, fortgeführt werden.
Die wichtigsten Ordnungsprinzipien des ‘rituellen Bezirks’, sowie der Struktur im Ritual, symolisieren die Beziehungen zwischen Mann und Frau und die des Menschen zu den Gottheiten bzw. Geistwesen. Im Ritual äußert sich nicht nur die traditionelle Sozialordnung, sondern es spiegelt auch die Konflikte wieder, in denen die Gemeinschaft mit den sich ändernden sozio-religiösen, ökonomischen und politischen Lebensbedingungen in einem modernen Nationalstaat konfrontiert ist. Aber der Film ist auch ein Dokument dafür, wie die Gemeinschaft im Ritual Lösungen für diese Konflikte sucht und findet, Konflikte z.B. mit der staatlichen Modernisierungspolitik oder der katholischen Kirche - vorausgesetzt ihre Lösung steht in Übereinstimmung mit den wichtigsten überlieferten Traditionen.