Neuguinea

Das Innere Neuguineas, das Hochland, öffnete sich erst nach 1930 und nach und nach verschwanden die weißen Flecken auf den kolonialen Landkarten. Bis dahin war die vorherrschende Ansicht die, dass dieses Gebirge aus einer großen Bergkette bestand, die sich fast über die gesamte Länge dieser riesigen Insel hinzog. In Wirklichkeit aber gab es, vereinfacht gesehen, nicht eine Bergkette, sondern zwei, die parallel zueinander verliefen. Zwischen diesen Bergzügen lagen aber große fruchtbare Täler in wolkigen Höhen bis an die 2000 Meter. Und in diesen Tälern lebten, meist voneinander völlig isoliert, viele hunderttausend Menschen, die selbst von der Welt um sich herum nichts wussten und die vielerorts weiße Eroberer als die Geister ihrer Verstorbenen empfingen. Gleich zwei Beispiele bringen den Kulturwandel, der sich in vergleichsweise kurzer Zeit in Neuguinea vollzogen hat, zum Ausdruck. Die Geschichte zweier sehr bekannt gewordenen ethnologischer Filme, DEAD BIRDS und TO FIND THE BARUYA STORY sind mittlerweile weitergeschrieben worden. Dazu genommen haben wir THE KAWELKA – ONGKA’S BIG MOKA, einen Film der in Freiburg bisher noch nicht zu sehen war. (Festival Katalog 1989)

Cannibal Tours

Dennis O'Rourke
Australien 1987 | 70 Min. | 16 mm
Eine europäische Touristengruppe, unter ihnen einige Deutsche, hat eine Reise nach Papua Neuguinea gebucht. Wenn heute Touristen in die entlegensten Winkel dieser Erde reisen, sind dann jene die sie besuchen … mehr

Days to come

Johannes Rühl
BRD 1989 | 43 Min. | Umatic
Der Titel des Videos bezieht sich auf den abschließenden Kommentar des Films DEAD BIRDS, den Robert Gardner 1961 bei den Dani von Dugum, im Hochland von West-Neuguinea gedreht hat. Der … mehr

Kawelka: Ongka’s Big Moka

Charlie Nairn
Großbritannien 1974 | 52 Min. | 16 mm
Der Film zählt zu der bekannten Serie ‘Disappearing World’, die seit annähernd 20 Jahren von Granada Television produziert wird. Zeremonieller Güteraustausch hat überall in Neuguinea eine große Bedeutung. Komplizierte Machtstrukturen … mehr

Sinmia

Kumain Nugia
Papua-Neuguinea 1985 | Video
Kumain Nugia ist Anfang der 50er Jahre in Papua-Neuguinea in Hochland geboren. Sein erster Kontakt zwischen den Baruya, denen er angehört und der modernen Welt datiert Anfang der 60er Jahre. … mehr

Stolat

Bike Johnstone, Martin Madden
Frankreich 1985 | VHS (Orginal Super-8)
Eine Gruppe von drei Filmstudenten aus Papua-Neuguinea, versuchen in ihrer Abschlußarbeit eines Kurses in Paris, das Leben alter Menschen in Frankreich zu filmen. Nachdem sie zunächst nur auf Ablehnung stoßen, … mehr

To find the Baruya Story

Allison Jablonko, Stephen Olsen
USA 1982 | 64 Min. | 16 mm

Der Filmtitel deutet es an: bei dem Film geht es weniger um die ‘Baruya’ selbst, die im östlichen Hochland von Papua Neuguinea leben, sondern um das Portrait eines Ethnologen bei der Arbeit. Es ist einer der ganz wenigen Filme in diesem Genre, der den Prozeß der Feldforschung selbst zum Thema macht, die Art und Weise, wie Ethnologen oder Kulturanthropologen ihre Daten gewinnen und zu ihren Interpretationen fremder Kulturen gelangen. Der französische Anthropologe Maurice Godelier, der vor allem durch seinen marxistischen Forschungsansatz bekannt geworden ist, wird im Jahre 1969 beim Sammeln von Felddaten gezeigt. Im Wechsel von Interview und filmisch dokumentierter Feldforschung wird die Methode und die Einstellung zu den Papuas von Maurice Godelier erkennbar. So versteht Godelier nicht, was die Baruya zu seinen Anweisungen sagen, wie sie auf ihn schimpfen, weil er sie einen Baum mit dem nicht mehr gebräuchlichen Steinbeil fällen läßt. Godelier bleibt immer ein Außenstehender. Nicht zuletzt auch deshalb, weil er das Lager der menstruierenden Frauen aufsuchen darf, was allen Papua-Männern strengstens untersagt ist. In den 1981 entstandenen Interviews reflektiert Godelier über seine eigene Arbeit bei den Baruya, gesteht seine Irrtümer ein und gewichtet seine Interpretationen anders.

Interessant ist der Entstehungsprozeß des Filmes. Unter den Beteiligten finden wir die Anthropologen und Filmemacher Allison und Marek Jablonko, die sich mit einem Anthropologen zusammengetan hatten, der ein Interesse daran hat, und dies ist selten genug, daß bestimmte Aktivitäten dokumentiert werden. Viele Jahre später nahmen sich mit Stephen Ollson und Scott Andrews, zwei weitere Anthropologen und Filmemacher des Materials an und stellten zusammen mit den Ja-blonkos den Film in seiner endgültigen Fassung fertig. (Festival Katalog 1989)

Tukana - Husat I Asua

Tukana - Wer ist verantwortlich?

Albert Toro, Chris Owen
Papua-Neuguinea 1985 | 120 Min. | 16 mm
Tukana ist ein junger Mann, der sein Studium in der Stadt abgebrochen hat und in sein Heimatdorf zurückkehrt. Seine Eltern wollen, daß er die Lehrerin Josephine heiratet und sich niederläßt. … mehr