HOME SWEET HOME

Was “Zuhause” bedeutet, geht oft weit über vier Wände hinaus. Für queere Menschen ist das Thema “zuhause” oft ein komplexes Rätsel - insbesondere in einem Land, indem die eigene Existenz illegalisiert wird.  Das partizipative Erstlingswerk HOME SWEET HOME nutzt experimentelle, non-lineare Filmmethoden, um den damit verbundenen Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen verschiedener queeren Menschen in Pakistan und der Diaspora nachzuspüren. Das Ergebnis ist eine ungewöhnliche, experimentelle Collage, die versucht, das komplexe Rätsel zu erfassen, was “Heimat” für pakistanische queere Menschen bedeutet.

DOCUMENTARY FILM MAKING IN KENYA & PAKISTAN

Documentary film making in Kenya & PakistanDocumentary film making in Kenya & Pakistan - How to start and where to go to

Paneldiskussion mit Judy Kibinge, Docubox (Nairobi) & Haya Fatima Iqbal, Documentary Association Pakistan (Karachi)

Die beiden sehr erfolgreichen Filmemacherinnen und Produzentinnen unterhalten sich über die Hintergründe und den Kontext des Dokumentarfilms in ihren Ländern. Ihr Gespräch wird sich über die Ausbildung von Filmschaffenden, die Möglichkeiten und Auflagen der Filmfinanzierung bin hin zum Einfluss der Zielgruppe auf die Filmproduktion erstrecken.

Judy Kibinge brach ihre Karriere in der Werbung ab, um sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme zu schreiben und zu drehen. Ihr Film Dangerous Affair (2002) wird von vielen als Katalysator des zeitgenössischen Filmemachens in Kenia angesehen. Im Jahr 2013 gründete sie DOCUBOX, um unabhängige ostafrikanische Filmemacher mit Stipendien, Labs und Vorführungen zu unterstützen.

Haya Fatima Iqbal ist eine Oscar- und zweifache Emmy-prämierte Dokumentarfilmerin aus Pakistan. Sie ist Mitbegründerin der Documentary Association of Pakistan (DAP), einer Initiative zur Förderung des Dokumentarfilmschaffens in Pakistan durch den Aufbau einer Gemeinschaft, die Bereitstellung von Mentoren und die Vertiefung von Netzwerken zwischen pakistanischen Dokumentarfilmemachern und Filmmärkten.

 

 

MELA CHIRAGHAN – A FEW RHYMES

Mela Chiraghan ist eine jährliche Feier zum Gedenken an den Todestag des punjabischen Sufi-Dichters und Heiligen Shah Hussain, der im 16. Jahrhundert in Lahore lebte. Mit der Ankunft des Frühlings strömen die verschiedensten subalternen Gruppen (z.B. Bettelmönche und aus sozial benachteiligter Bevölkerung), die die Erfüllung von Wünschen, den Segen des Heiligen, Zustände der Ekstase und die Vereinigung mit dem Göttlichen suchen, zum Schrein des Dichters, wo sie hingebungsvolle Rituale vollziehen.

Danyal Rasheed ist ein Kameramann, Regisseur und Produzent in Lahore. Im Jahr 2010 gründete er seine Produktionsfirma Dhaara Films. Zu seinen Projekten gehören: NOOR (2012, 78 Min., Regieassistenz), ein Roadmovie über die Identitätskrise eines Trans-Mannes, das beim Festival du Cannes gezeigt wurde; NIGHTLIFE (2013, 10 Min., Kamera), Kurzporträt eines männlichen Kindersexarbeiters; A WALNUT TREE (2015, 81 Min., Kamera) zeigt einen alten Mann in einem Vertriebenenlager in der kriegsgeplagten FATA-Region und erforscht Themen wie Gerechtigkeit, Trauma und Verzweiflung.

 

 

MY HERO

Um seinem Sohn Zeelain bessere Lebensaussichten bieten zu können, ist der pakistanische Vater Irshad mit ihm nach Portugal migriert. Zeelain soll für die Schule über eine Heldenfigur schreiben und wählt dafür seinen Vater aus, der sein Leben in Pakistan für ihn aufgegeben hat, trotz der He Der Kurzfilm zeigt hingegen Zeelain als Alltagshelden seines Vaters, da dieser kein Portugiesisch spricht und ohne die Übersetzungen seines Sohnes verloren wäre. MY HERO beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf unsere Beziehungen und sozialen Funktionen, wenn sich Sprache und Kultur um uns herum ändern.

Regie, Buch, Kamera, Montage: Danial Shah
Kontakt: mdanielshah@gmail.com, danielshah.com

VOTE FOR X

Die Transgender-Kandidatin Nayyab Ali kandidierte bei den Parlamentswahlen 2018 in Pakistan für den Sitz der Nationalversammlung in Okara, Punjab. Der Dokumentarfilm folgt ihrer leidenschaftlichen, aber schwierigen Kampagne und berührt die Themen, für die sie kämpft, und die Höhen und Tiefen des Engagements in einem demokratischen Prozess, der zu Gunsten der Reichen und Mächtigen verzerrt ist. So wird der Kampf der Transgender-Gemeinschaft für eine effektive politische Vertretung durch die Augen der Protagonistin sichtbar, einer Transfrau, die von der Verbesserung ihrer Gemeinschaft und von dem Tag träumt, an dem Transgender-Personen die pakistanischen Versammlungen erreichen werden.

Tazeen Bari lebt in Pakistan und ihre Filme beschäftigen sich mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der Situation von Frauen und Arbeitsrecht. Zuletzt realisierte sie LETTERS FROM DEATH ROW (2019) und einen Dokumentarfilm über den Social-Media-Star Qandeel Baloch (QUANDEEL, 25 min, Co-Regie mit Saad Khan), der über eine Million Aufrufe erzielte und den Women Voices Now Award gewann. Ihr Film MATKAY PAY THAPPA folgte der Geschichte von Veero Kohli, einer befreiten Zwangsarbeiterin, die bei den Parlamentswahlen 2013 kandidierte. Im Jahr 2016 drehte sie einen Film unter der Mentorschaft des legendären iranischen Regisseurs Abbas Kiarostami bei einem Workshop in Kuba. Tazeen hat als Produzentin für die zweifache Oscar-Preisträgerin Sharmeen Obaid Chinoy gearbeitet und auch eine Episode für die Emmy-nominierte Vice-Serie WOMAN mit Gloria Steinem produziert. Derzeit befindet sie sich in der Produktion von HEROINS: A SOUTH ASIAN TRILOGY, der die persönlichen Geschichten einiger Frauen in der Filmindustrie Indiens, Pakistans und Bangladeschs erzählt. Tazeen ist eines der Gründungsmitglieder der Documentary Association of Pakistan und entwickelt derzeit auch ihr erstes fiktionales Drehbuch.

Regie: Tazeen Bari
Kamera: Shamber Alexander, Tazeen Bari
Montage: Caterina Monzani
Kontakt: tazeenb@gmail.com
Im Auftrag der Heinrich Böll Stiftung

MUSIQUE DU BELOUTCHISTAN

Ein Film über die Musik der Nomaden Beloutschistans. Die Sänger und Musiker gehören der sunnitischen Glaubensrichtung des Islams an und sind Spezialisten für Exorzismus in Trance. Diese rituelle Musik schlägt den Zuhörer in ihren Bann. Yves Billon ist es gelungen, neben den Musikern faszinierende Landschaftsbilder und unaufdringliche Impressionen vom Alltag der Nomaden im Bild festzuhalten.