Die Mieterschaft
(EJAREH NESHINI)

Iran 1982 | 49 Min. | 16 mm, OmeU

Wohnungsprobleme in Teheran in den ersten Jahren nach der Revolution. Mokhtari zeigt die heftigen alltäglichen Konfrontationen zwischen Vermietern und Mietern, die die Miete nicht mehr bezahlen können. Frauen und Männer beschweren sich über die unhaltbaren sozialen Zustände und kritisieren das zu Schahzeiten geschaffene Mietrecht, das erst nach der Fernsehausstrahlung des Films und der folgenden politischen Diskussion geändert wurde. Der Film zeichnet sich durch Nähe zur sozialen Wirklichkeit aus, macht privates Elend öffentlich und durchbricht damit tradiertes soziales Verhalten, wonach über private Probleme geschwiegen wird.

(Robert Richter, Internat. Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, 1997) 

Ebrahim Mokhtari, geb. 1947 in Babol. Nach dem Studium an der Film- und Fernsehhochschule in Teheran begann er zunächst als Regieassistent und ab 1975 als Dokumentarfilmer für das Iranische Fernsehen zu arbeiten. Filme u.a. : TUBA (1972); TSCHABOKSAWAR / DER JOCKEY (1975); NAANE BELUTSCHI / DAS BROT DES BELUTSCHEN (1980); PANAHGAHAYE SEYYADI / DIE FISCHERHÜTTE (1985); USTAD BAHARI (1993) / MAESTRO BAHARI; MOLLA KHADIJEH VA BACHEHAYASH / MOLLA KHADIJEH UND DIE KINDER (1997); MOKARRAMEH, KHATERAT VA ROYAHA / MOKKARAMEH, ERINNERUNGEN UND TRÄUME (1999); ZINAT, YEK RUZE BEKHOSUS / SINAT, EIN BESONDERER TAG (2000).