AWAITING FOR MEN

Oualata, am Rande der mauretanischen Wüste. Die roten Wände der Lehmhäuser bilden die atmosphärische Kulisse von Katy Léna Ndiayes Filmporträt mit dem sie den stereotypen Bildern von Weiblichkeit und Sexualität in der Sahara entgegen arbeiten will. Drei Frauen sprechen offen vor der Kamera über ihre Erfahrungen als Bräute, Ehefrauen und Geschiedene und über die nicht selten schwierigen Geschlechterverhältnisse in einer Gesellschaft, die allem Anschein nach von Tradition und männlicher Vorherrschaft geprägt ist. „Wenn sie aufhören mich zu lieben, ist es Zeit zu gehen“, versichert eine von ihnen. Und die Männer, „denen sie gehören“, wo sind sie? Sie gehen für Wochen und Monate in die großen Städte zum Arbeiten. Die Frauen kommen allein zurecht und warten auf Ihre Rückkehr. Sie kümmern sich um die Kinder, arbeiten, diskutieren, trinken Tee und dekorieren die Lehmhäuser. Die Kunstfertigkeit der Frauen – ihre kunstvollen Ornamente, die sie in die Wände der Häuser und Türen ritzen – gibt dem Film seine Leichtigkeit und zeugt von der Kraft und Ausdrucksstärke der Frauen, mit der sie, in einer der abgelegensten und schönsten Gegenden Afrikas, Spuren hinterlassen. AWAITING FOR MEN ist Katy Léna Ndiayes zweiter Dokumentarfilm.
Exzellent gefilmte Bilder, der subtile Schnitt, die Musik des belgischen Jazzers Erwin Vann und die schöne Stimme der mauretanischen Sängerin Malouma sind ein ästhetischer Genuss für Augen und Ohren. 

Katy Léna Ndiaye, 1968 im Senegal geboren, ging schon früh mit ihren Eltern nach Paris. Heute lebt und arbeitet sie als Journalistin und Dokumentarfilmerin in Belgien. Filme: TRACES, EMPREINTES DE FEMMES (2003), AWAITING FOR MEN (2007). Die Magie des Ortes und die Bewunderung für den mauretanischen Regisseur Abderrahmane Sissako inspirierte Katy Léna Ndiaye zu ihrem zweiten Dokumentarfilm EN ATTENDANT LES HOMMES