Der Film von Thierry Knauff erzählt von Lengé, einem Baka Pygmäen und Märchenerzähler seines Volkes, das im Regenwald des südostlichen Kameruns lebt.
Sieben Minuten lang filmt die Kamera wie in Schwerelosigkeit und in einer zugleich respektvollen und teilnehmenden Entfernung den leicht schwingenden Körper und das Gesicht des alten Mannes. Lengé kennt die Geschichten vom Beginn der Welt; die monotonen Lieder von Tibala, dem weißen Elefanten, von legendären Schildkröten, vom Vogel Fofolo, den er nach Sonnenstrahlen hat jagen sehen. Aus der Tiefe vergangener Zeitalter beschwören Lengés Gesicht und Stimme den Gott der Kalebasse – Gbanga-Tita – herauf.
Lengés Märchen ist eine Reise, eine magische und ruhige Trift auf einem Fluß, von dessen Ufer ihm manchmal rauhe Chöre antworten - unsichtbar, wie ein Echo der Welt. Die scheinbare Einfachheit deses Filmes trügt. Seine statische Einstellung, deren Schönheit ein sehr gelungen belichtetes Schwarzweiß verstärkt, wird von unmerklichem Zittern durchlaufen. Die Phrase des Erzählers, aus der Tiefe der Seele und des Kontinents, stimmt mit der visuellen Sichtweise des Filmemachers überein, klar und gelassen.
Durch den letzten Zwischentext von GBANGA-TITA erfahren wir, daß Lengé kurz nach den Dreharbeiten gestorben ist. Er war der letzte Erzähler in diesem Teil des Waldes.