Wie fühlt es sich an, in einer Welt aufzuwachsen, die im Begriff ist, zu verschwinden? Die Familie des zehnjährigen Sreehari beherrscht eine der ältesten Theater-Traditionen Indiens, Kūṭiyāṭṭam. Auf der Suche nach einer Bühne, auf der er seine Kunst darstellen kann, trifft er auf fließende Übergänge zwischen Tradition und Modernität. Im Tempel zelebriert Sreehari Kūṭiyāṭṭam als visuelles Opfer für die Götter und als Ritual, das nur derjenige erbringen darf, welcher der Schauspielkaste angehört. Seine Eltern sind ihrerseits herausragende Kūṭiyāṭṭam –Darsteller, achten aber auch auf den Anschluss ihres Sohnes zum weltlichen Leben. Immer wieder wird die Familie dabei mit dem Paradoxon der Tradition konfrontiert: um Kūṭiyāṭṭam am Leben zu halten, muss die Praxis ständig verändert, Posen weiterentwickelt und die Mimik bis zur Perfektion einstudiert werden.