RWANDA, THE HILLS SPEAK

Ruanda, elf Jahre nach dem Völkermord an den Tutsi. Damit die Täter nicht straflos bleiben, hat die Übergangsregierung die Einrichtung einer besonderen Gerichtsbarkeit beschlossen. Die Gacaca-Gerichte sollen Personen, die des Verbrechens gegen die Menschlichkeit beschuldigt werden, den Prozess machen. Wer seine Taten eingesteht, kann mit Strafmilderung rechnen. Doch die Gerichte erkennen die Geständnisse nur an, wenn sie ehrlich und wahrheitsgetreu sind, der Täter Reue und Buße zeigt und sich bei den Angehörigen der Opfer entschuldigt. Der Film beobachtet die Wirkung dieser Initiative am Beispiel dreier Personen. Bei dem einen ist seine Entschuldigung nur eine zynische Strategie, um freizukommen; auch der zweite empfindet keinerlei Reue für seine Taten. Nur der dritte, François, der gezwungen wurde, seinen Bruder zu töten, um zu überleben, bemüht sich um Versöhnung. In seinem beeindruckenden Dokumentarfilm stellt Bernard Bellefroid die universellen Fragen nach Schuld und Sühne: Kann die Bitte um Vergebung zur Versöhnung zwischen Täter und Opfer führen? Kann ein Mensch, der andere Menschen getötet hat, den Weg zurück in die menschliche Gesellschaft finden, wenn er seine Taten gesteht, Buße tut und um Vergebung bittet?

Preise: Osnabrücker Friedensfilmpreis 2006; Vues d’Afrique de Montréal 2006; Huesca International Film Festival 2006; Docville de Leuven (Belgique) 2006; Festival International du film de Namur 2006

Bernard Bellefroid, geboren 1978. Er studierte Regie am INSAS und drehte seinen Abschlussfilm QUAND ON EST MORT, ON NE REPSIRE PLUS, der auf mehreren Festivals gezeigt wurde. 2003 gewann er den Preis der belgischen Stiftung “Fondation de la Vocation”. Filme: FIONA (2001), NOUS SOMMES AU MONDE (2000).