TICKET TO JERUSALEM

Rashid Masharawi
Palästina 2002 | 85 Min. | 35 mm, OmeU

Jaber und Sanah leben in einem Flüchtlingslager bei Ramallah. Hier arbeitet Sanah für den palästinensischen Rettungsdienst. Ihr Ehemann Jaber hat sich einen ganz besonderen Job ausgedacht, um aus der bedrückenden Situation vor Ort etwas zu machen. Er betreibt ein Wanderkino für die Kinder in den Flüchtlingslagern von Ramallah, Gaza und West-Bank. Kein einfaches Unternehmen, denn der palästinensische Filmvorführer hat mit seinem voluminösen Kinoprojektor und den schwergewichtigen Filmrollen jeden Tag zahlreiche israelische Kontrollpunkte zu überwinden. Das kostet Zeit, Nerven, Geduld und ist nicht immer ungefährlich. Rashid Masharawis fiktiver Dokumentarfilm erzählt mit Poesie und Realismus von palästinensischen Lebensbedingungen; (“Das hier sieht aus wie ein richtiger amerikanischer Action-Film”), so kommentiert Jabers Mechaniker auf einer ihrer Kinotouren die Präsenz israelischer Panzer und Straßensperren) und vom Glauben an die utopische Kraft eines Kinos jenseits der Alltagsszenerie eines Belagerungszustands. 

Rashid Masharawi, geb. 1962 im Flüchtlingslager Shati im Gaza-Streifen. Er ist der einzige Filmemacher, der in den 80er und 90er Jahren in Palästina arbeitete und das Leben in den Lagern in Dokumentar- und Spielfilmen beschrieben hat. 

Masharawi ist Preisträger mehrerer europäischer Filmfestivals und drehte für die BBC und Channel 4. Trotz der schweren äußeren Bedingungen lebt Masharawi heute in Ramallah. Sein Thema sei das Leben in Palästina, sagt er selbst, und das könne er nur dokumentieren, wenn er in seiner Heimat bleibt. Filme u.a.: TRAVEL DOCUMENT (1986); LONG DAYS IN GAZA (1991); INTIZAR (1995); HAIFA (1995); TENSION (1998); OUT OF FOCUS (2000); SEASON OF LOVE (2001); LIVE FROM PALESTINE (2001).