MURMAUER – WALL

Simone Bitton
Frankreich, Israel 2004 | 99 Min. | 35 mm, OmeU

MUR führt den Zuschauer an die größte Baustelle Israels und zeigt Menschen, Israelis und Palästinenser, die inmitten des ohrenbetäubenden Lärms der Bulldozer der Logik des Krieges trotzen. “Ich wollte den Entstehungsprozess dieser Mauer zeigen, diesen historischen Moment festhalten, wenn sie empor wächst, wenn man begreift, dass die Mauer keine Idee mehr ist, sondern Realität”, sagt die israelische Filmemacherin Simone Bitton. Ihr Film ist ein historisches Dokument, denn er zeigt die Errichtung der Mauer, die betonierte Wirklichkeit. Und er ist ein Versuch die Realität des Alltags begreifbar zu machen. “Ich habe den Eindruck, dass die Realität des Alltags immer wahnwitziger wird, ohne jede Logik. Aber der Mauerbau ist der Höhepunkt des Wahnsinns. Wie kann man nur auf diese verrückte Idee kommen, eine Mauer könnte die Lösung sein? Ich dachte damals: Jetzt 43 sind sie verrückt geworden.” MUR ist ein beeindruckendes Zeugnis, eine filmische Meditation über Menschen und Landschaften. Am Ende begreift man, was die Mauer anrichtet. 

Preise: Spirit of Freedom Award, Jerusalem Film Festival; Marseilles International Documentary Film Festival 2004; Pezzaro Film Festival 2004 

Simone Bitton, geboren 1955 in Marokko, emigriert nach Israel und geht später zum Filmstudium nach Frankreich. Ihr filmisches Werk setzt sich mit aktuellen politischen Themen und der Geschichte und den Kulturen Afrikas und des Mittleren Orients auseinander. Filme u.a.: OUM KALSOUM (1993); CONVERSATION NORD-SUD, DANY-SANBAR (1993); L’ATTENTAT (1998); MUR (2004).