JAGUAR UND REGEN

Eine Fahrt auf dem Rio Negro

Herbert Brödl
Deutschland 1993 | 92 Min. | 16 mm, DF

Theodor Koch-Grünberg unternimmt Anfang unseres Jahrhunderts mehrere Reisen nach Brasilien und verbringt viele Jahre unter den Indianern Amazoniens. Er hat den Wunsch nach persönlichem Erleben und einer Erweiterung seines Horizonts, schreibt und fotografiert.

Ein Indianer läßt den Jaguar mit dem Regen sprechen. In seiner Vorstellung verknüpft er Heroen, Menschen, Tiere, Pflanzen und Steine. Koch-Grünberg sammelt diese Mythen der Indianer, mit denen er sich sein Leben lang verbunden fühlt.

1903 fährt er von Manaus an den Oberlauf des Rio Negro zum Äquator. Das Gebiet, in dem er zwei Jahre lebt, sieht auf der Landkarte wie ein Hundekopf aus, ist so groß wie Deutschland und grenzt an Kolumbien: ein Land aus Wasser und Wald.

Von dort kommen die Indios Pedro, Chico, Sabino, Firmino und Marlene, Passagiere des Schiffes ‘Ana Paula’, das 1993 von Manaus aus denselben Weg wie Koch-Grünberg nimmt. Sie fahren nach Hause. Drei Wochen wird ihre Reise dauern, zuerst auf diesem Schiff, dann mit einem Boot und schließlich im Kanu; Tage unter der Äquatorsonne und Regengüsse, Nächte unter dem Kreuz des Südens. 

”1903 und 1993: verknüpfen, was Koch-Grünberg gesehen hat, mit dem, was die Reisenden auf der ‘Ana Paula’ sehen und erleben, vergangene und heutige Schicksale, Gedächtnis und Gegenwart, ein Austausch von Blicken, Augenspiel auf der Fahrt im Kosmos Amazonien.” (Herbert Brödl)