Fotoausstellung

18. April – 03. Juni 2015  Centre Culturel Français Freiburg

Robert Capa –
Israel Einwanderung 1948-50

Zum Jubiläum ist es dem Centre Culturel Français und dem freiburger film forum gelungen, eine Ausstellung des weltberühmten Fotografen und Kriegsreporters Robert Capa in Freiburg zu präsentieren.

Die Ausstellung Robert Capa: Israel | Einwanderung 1948-50 zeigt eine Auswahl von Aufnahmen, die während drei Reisen in das Land entstanden. Am 14. Mai 1948 – dem Tag der offiziellen Verkündung des israelischen Staates – war Robert Capa in Tel Aviv und fotografierte die Unabhängigkeitserklärung, kurz danach den Ausbruch des israelisch-arabischen Kriegs. In seinen Folgeaufenthalten 1949 und 1950 dokumentierte er eindrucksvoll die Einwanderungswelle und die ersten Aktivitäten im jungen Staat. Vor allem die Situation der ankommenden Flüchtlinge und der Alltag in Übergangslagern werden in seinen Fotografien anschaulich dargestellt.

Der gebürtige Ungar jüdischer Herkunft machte aufgrund seines politischen Engagements die typischen Exilerfahrungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Er dokumentierte die Kriegsschauplätze seiner Zeit und verlor sein Leben in Indochina. 1947 war er Mitbegründer der bekannten Fotoagentur Magnum Photos, die weiterhin seine Werke vertritt.

Capa’s Spontaneität und Unvoreingenommenheit verhalfen seinen „time frames“ zu einem unvergesslichen Platz im kollektiven Gedächtnis unseres Jahrhunderts. (…) Seinen Ruhm begründete er als Kriegsfotograf, doch das war nur ein Teil seiner Arbeit, die von Direktheit, menschlicher Wärme und Nähe zu den Menschen vor der Kamera geprägt ist. Er war erfolgreich darin, den Atem einer stürmischen Zeit einzufangen und zugleich seine eigene Sicht zu gestalten.“ (Micha Bar-Am)

Robert Capa wird 1913 als Endre Ernó Friedmann in Budapest geboren, aus politischen Gründen wird er 1931 aus Ungarn ausgewiesen. Er studiert Politikwissenschaft in Berlin, emigriert 1933 nach Paris. Dort wird er Fotograf und lernt die Journalistin und Fotografin Gerta Pohorylle kennen; gemeinsam erfinden sie sich neue Namen: Gerda Taro und Robert Capa. 1936 gehen sie gemeinsam nach Spanien, um den Bürgerkrieg zu dokumentieren; die Aufnahme vom tödlich getroffenen Regierungssoldaten macht Capa über Nacht berühmt. Gerda Taro verunglückt 1937 tödlich bei der Verteidigung von Brunete; ihrem Andenken widmet Capa seine Arbeit. Ab 1939 lebt er New York. 1941-1945 ist er im Auftrag der Magazine »Life« und »Collier’s« Kriegsberichterstatter u.a. in Nordafrika, Italien, bei der Invasion der Alliierten in der Normandie, die Befreiung von Paris, das Kriegsende in Deutschland. 1947 ist er Mitbegründer der Bildagentur »Magnum«. 1948-1950 entstehen Reportagen über Israel, Ungarn, Polen, Tschechoslowakei. 1954 tritt er in Indochina, unterwegs mit französischen Streitkräften während eines Auftrags für LIFE, auf eine Mine und stirbt. Seit 1955 wird der Robert Capa Gold Medal Award für hervorragende Fotografien verliehen.