Der fast 90jährige Pedro J. González erzählt seine Lebensgeschichte als Revolutionär, Immigrant, Sänger und Opfer ethnischer Diskriminierung – symbolisch für die Kultur und Erfahrungen der Mexikaner in den USA. Nachdem der junge Pedro als Telegrafist mit Pancho Villa an der mexikanischen Revolution teilgenommen hatte, ging er wie etwa eine Million Mexikaner Anfang der 20er Jahre in die USA, nach Los Angeles, wo er bald Karriere als einer der ersten spanisch-sprechenden Radioentertainer machte. Die Musiksendungen mit seiner Gruppe »Los madrugadores – Frühaufsteher« wurden von den mexikanischen Fabrik- und Landarbeitern im ganzen Südwesten der USA gehört. Im Zuge der Großen Depression wurden die Mexiko-Amerikaner zur Zielscheibe ethnisch motivierter Vorurteile und Feindseligkeit. Gonzalez’ Engagement gegen die Diskriminierung und Deportierung seiner Landsleute war den Behörden und dem Anglo-Establishment ein Dorn im Auge. Mit einer vorgeschobenen Anklage wurde er 1934 zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt und sechs Jahre später nach Tijuana auf die mexikanische Seite abgeschoben. Wieder trug er viel zur Entwicklung des Radios in dieser Grenzregion bei. Erst 1971 konnte er zu seinen Kindern in die USA zurückkehren.
»Seeing how badly they treated Mexicans back in the days of my youth I could have started a rebellion. But now there could be a cultural understanding, so that without firing one bullet, we might understand each other. We were here before they were, and we are not, as they still say, ‘undesirables’ or ‘wetbacks’. They say we come to this land and it’s not our home. Actually, it’s the other way round.« (Pedro J. González)