Im Südwesten der Türkei, im Taurusgebirge, rufen sich die Bauern ihr Leben als Hirten in ihrer Kindheit in Erinnerung. Ihre Vorfahren, die vor langer Zeit aus Zentralasien gekommen waren, ließen sich schließlich in ihren Sommerweidegründen nieder. Heute ersetzen Häuser die ehemaligen Hirtenhütten. Dieser Film zeigt, wie alte Musiker beim Spielen den Geist der verschwundenen Hirtenpoesie wieder aufleben lassen.
Der alte Hayri Dey, ein phantastischer Meisterspieler der Oboe und der üçtelli (einer schmalen, dreisaitigen Laute) lebt in Tasavlu, im Südwesten der Türkei. Eines Morgens beschließt er, die Çameli-Berge zu überqueren, um einen Jugendfreund, Mehmet Sakir Akkulak, einen eigenwilligen Schäfer und leidenschaftlichen Geigenspieler, zu besuchen. Als er seinen Freund in den Bergen findet, überzeugt er ihn, mit ihm nach Tasavlu zu gehen, um dort yarenlik zu feiern. Yarenlik verbindet beschwingte Fröhlichkeit des Tanzes mit unstillbarer musikalischer Energie. Die wach werdende Jugendlichkeit verändert die von Freiheit schwärmenden alten Männer vollkommen.
»In meinem Film, wollte ich hinter die Geheimnisse von Hayri und Mehmet kommen, die sie für mich besitzen: unfassbare Weisheit, freien Geist und einen vollkommenen Ausdruck von Freiheit. Ich wollte zeigen, dass die Zeit selbst fließt, sich verflüchtigt und Horizonte entstehen lässt, die mich wegen meiner Kindheit zutiefst berühren: Horizonte, in denen ich mich noch einmal wieder finden kann.« (Gulya Mirzoeva)
Gulya Mirzoeva, geb. 1959 in Tadschikistan. Sie studierte am Gorki Literatur Institut in Moskau und lebt seit 1992 in Frankreich. Leiterin der TADZIKFILM STUDIOS. Filme: DVOE (1989); DEUS CONSERVAT OMNIA (1990); IA VIZU NIEBO (1990); SHABAT (1991); ANGEL (1992); RETURN TO DUSHANBE (2000).