BLACK HARVEST

1991 - die Zeit der Ernte, des Sich-Bereicherns ist gekommen. Conolly / Anderson kehren zum dritten Mal zu den Ganigas zurück. Nichts scheint mehr zu stimmen. Der Kaffeepreis an den internationalen Börsen ist drastisch gesunken. Joe versucht, den Ganiga die schwierige Situation zu erklären, sie davon zu überzeugen, daß sie durchhalten sollen. Um nicht alles zu verlieren, müssten sie sich mit einem geringeren Lohn zufrieden geben.

BLACK HARVEST zeigt die Zeit des Unverständnisses. Die Ganiga haben ein anderes Veständnis von Zeit, sie verstehen weder die von Joe erklärten ökonomischen Mechanismen noch die Gesetze eines Marktes. Sie sind frustriert und glauben sich von Joe betrogen. Zur gleichen Zeit bricht ein Stammeskrieg aus-Respekt vor den Stammesriten und deren Verteidigung und die Rache der Toten gewinnen absolute Priorität. Joe gelingt es nicht mehr, die Ganiga davon zu überzeugen, daß das Überleben der gesamten Plantage von ihrer Mitwirkung abhängt. Joe versteht die Ganiga nicht mehr. Die gesamte Ernte ist verloren. Sein Projekt - ’sein’ Volk aus der ökonomischen Misere herauszuführen - ist mißlungen. Joe geht nach Australien.…

JOE LEIGH’S NEIGHBOURS

Während jener Expedition der Leigh-Brüder in den 30er Jahren wurden die Weißen als ‘übernatürliche Wesen’ empfangen. Schnell bemerkten die Frauen, daß die ‘Geister’ auch nur normale Männer waren: Mischlingskinder wurden geboren, Joe Leigh ist eines von ihnen. Joe kannte seinen Vater, Michael Leigh, nicht, da sich seine Mutter weigerte, mit ihm darüber zu sprechen. Nach dem Tod von Michael Leigh fand der Bruder des Verstorbenen, James Leigh, Gefallen an seinem Neffen Joe. 

Als ‘Mischling’ hatte Joe keinerlei Rechte an angestammten ‘Ganiga’-Land. Er verstand es jedoch, zusammen mit Tumul, einem Ganiga, eine Kaffee-Plantage zu errichten. In nur 10 Jahren wurde er zum erfolgreichen Plantagenbesitzer. Geblendet vom Reichtum Joes erklärten sich auch andere ‘Ganiga’ an der Erweiterung der Plantage von Joe mitzuwirken. Joe wird zum ‘Big Man’, weil er als richtiger Mann angesehen wird, zwischen der Außenwelt und den Ganigazu vermitteln. 

Die schwierigen Bedingungen des Kaffee-Weltmarktes deuten sich jedoch schon an. JOE LEIGH’S NEIGHBOURS -zeigt das Aufeinandertreffen verschiedener Mentalitäten, verschiedener Werte und Logiken. Ein Zusammentreffen, das sich in den Jahren 1985 bis 87, in denen der Film entstand, als positiv abzeichnete.

FIRST CONTACT

In den Jahren 1930-34 drangen Michael Leahy, seine Brüder und Kumpanen als erste Weiße ins innere Bergland von Neuguinea vor - auf der Suche nach Gold. Was sie von anderen Abenteurern unterschied - sie hatten eine Filmkamera dabei. Dieses Material bildet die Grundlage von FIRST CONTACT. Die zeitgenössischen Filmemacher gingen den Spuren dieser ‘Konquistadoren’ der 30er Jahre nach und stellten das alte Filmmaterial den Aussagen der noch lebenden Indigenen gegenüber. die sich an die Leahyserinnern können.

Die Zeitspanne, die zwischen den Aufnahmen der Leahy-Brüder und den neuen Szenen liegt, ist die Zeit des Wandels: Kolonialismus, Geschichte, Akkulturation ereignet sich zwischen den Bildern, sichtbar allein in der Diskrepanz zwischen dem Damals und Jetzt. Der Unterschied in der Naivität der 1930 filmenden Weißen und der damals gefilmten Hochland-Papua ist tatsächlich der Unterschied zwischen naiven ‘Eroberern’, die von ihrem Schicksal noch nichts ahnten.
(aus: Die Fremden sehen - Ethnologie und Film, Trickster Verlag München, 1984)

First Contact

In den Jahren 1930-34 drangen die Brüder Leahy als erste Weiße ins innere Bergland von Neuguinea vor, auf der Suche nach Gold. Was sie von anderen Abenteurern unterschied, sie hatten eine Filmkamera dabei. Dieses Material bildet die Grundlage von FIRST CONTACT. Die zeitgenössischen Filmemacher gingen den Spuren dieser ‘Konquistadoren’ der 30er Jahre nach und stellten das alte Filmmaterial den Aussagen der noch lebenden Indigenen gegenüber, die sich an die Leahys erinnern können. Neben dem spektakulären ersten Kontakt mit ihrer Außenwelt (in den Eindringlingen glauben sie Ihre Ahnen wieder zu sehen) ist dies ein Film über Kolonialismus, Geschichte und Akkulturation. (Festival Katalog 1985)

First Contact

In den Jahren 1930-34 unternahmen die Australier Michael, Dan und James Leahy als erste Weiße eine Expedition ins unerforschte Bergland von Neuguinea - auf der Suche nach Gold. Was sie von anderen Abenteurern unterschied – sie hatten eine Filmkamera dabei.  50 Jahre später gingen Bob Connolly und Robin Anderson den Spuren dieser ‚Konquistadoren‘ nach und stellten das alte Filmmaterial den Aussagen der noch lebenden Indigenen gegenüber, die sich an die Leahys erinnern können. Die Zeitspanne, die zwischen den Aufnahmen der Leahy-Brüder und den neuen Szenen liegt, ist die Zeit des Wandels: Kolonialismus, Geschichte, Akkulturation ereignet sich zwischen den Bildern, sichtbar allein in der Diskrepanz zwischen Damals und Jetzt. (nach „Die Fremden sehen“, Trickster Verlag 1984)

Die Papuas erzählen wie sie die Weißen als ihre Ahnen sahen, die von der Sonne gebleicht aus dem Totenreich zurückkehrten. Wie sie fasziniert die Dinge des 20. Jahrhunderts bestaunten: Blechdosen, Phonographen und Flugzeuge. Als sie sich selbst so jung und unschuldig auf dem alten Filmmaterial sehen, erinnern sie sich an die dunklen Seiten ihrer Beziehung zu den Geisterwesen mit verheerenden Waffen”. (…) FIRST CONTACT ist einer der raren Filme, die den Zuschauer vor die Leinwand bannen. Witz und Pathos halten sich die Waage in dieser klassischen Kolonialstory, erzählt von denen, die dabei waren. (Documentary Educational Resources)

 

Bob Connolly / Robin Anderson

Bob Connolly war als Journalist tätig und realisierte zahlreiche, z.T. preisgekrönte Dokumentarfilme für die Australian Broadcast Corporation. 1978 verließ er die ABC, um unabhängig gemeinsam mit seiner Frau Robin Anderson zu arbeiten. Sie realisierten zunächst FIRST CONTACT, der mit den Fortsetzungen JOE LEAHY’S NEIGHBOURS (1989) und BLACK HARVEST (1992) die “Highlands Trilogy” bildet. Sie erzielte 30 nationale und internationale Preise und ihr erster Teil wurde für den Academy Award nominiert. RATS IN THE RANKS (1996) über Betrug in der Stadtverwaltung lief monatelang in australischen Kinos. FACING THE MUSIC (2001) war die letzte Zusammenarbeit mit seiner Frau, die 2002 verstarb.