Über ein halbes Jahrhundert, von den 50er Jahren bis 2000, dokumentierte der bekannte Ethnologe und Filmemacher John Marshall das Leben der Ju/hoansi oder !Kung Buschleute in der Nyae Nyae Region in der namibischen Kalahari Wüste. Als er und seine Wegbegleiterin Claire Ritchie in den 80ern feststellen, dass die Gruppe der Buschleute vom Aussterben bedroht ist, gründen sie eine Hilfsorganisation, zu der Ende der 80er Jahre auch Adrian Strong (der Filmemacher) hinzustößt.
2007, zwei Jahre nach Marshalls Tod, kehren Strong und Ritchie zurück nach Nyae Nyae und filmen den Zerfall eines ehemals hoffnungsvollen Projekts, das unter der Leitung der Community begann, dann aber von einem neuen Programm unter der Führung des WWF abgelöst wurde. An die Stelle der Förderung von Landwirtschaft für den Eigenbedarf treten nun Tierschutz und Tourismus, was jedoch wenig Nutzen für die Landwirtschaft bringt und kaum zur Verbesserung des Lebensstandards der Buschleute beträgt.
Mit Hilfe von Archivmaterial und in Gesprächen mit Mitgliedern der Community untersucht BITTER ROOTS die Schwierigkeiten, mit denen die Ju/‘hoansi heute zu kämpfen haben und widerlegt den Mythos, dass sie zur Landwirtschaft kulturell bedingt keine Beziehung hätten. Der Film macht deutlich, wie Filmleute und Touristen gleichermaßen diesen Mythos festschreiben, wenn beide das Leben der Buschleute vor 100 Jahren und nicht ihr heutiges Leben erwarten. Ritchie und Strong zeigen, wie die Ju/‘hoansi mit diesen Erwartungen umzugehen wissen und unbeirrt die Bewirtschaftung ihrer Felder fortsetzen.