DIVINE INTERVENTION
(Yadon ilaheyya)

Eine Chronik von Liebe und Schmerz

Elia Suleiman
Frankreich, Palästina 2002 | 92 Min. | 35 mm, OmU

Nazareth ist eine ganz normale Stadt im Nahen Osten, wo arabische Nachbarschaft vom alltäglichen Streit der Eigenbrötler, Spinner und aggressiven Querulanten geprägt ist. Was der eine baut, wird vom anderen in einer ständigen, fast neurotischen Wiederholung zertrümmert, wo der eine sät und ackert, verstreut der andere immer wieder hartnäckig seinen Müll. Noch hoffnungsloser ist das Verhältnis zu den Israelis: Der Regisseur Suleiman spielt einen Jerusalemer, der seine Liebste aus Ramallah nur an einem Checkpoint vor der Stadt treffen kann. Dabei beobachten sie die alltäglichen Schikanen und den Wahnsinn an einer absurden Grenze im Niemandsland. Surreal, absurd, bissig, satirisch, aber auch zutiefst traurig sind die Momente, die der 49 Regisseur Elia Suleiman bei seinem Spielfilm über den palästinensisch-israelischen Konflikt beschreibt. Für diesen ersten palästinensischen Film überhaupt auf dem Filmfestival in Cannes erhielt Suleiman den “Prix du Jury”, während die Oscar-Akademie ihn mit der Begründung ablehnte, er stamme aus Palästina, und dies sei kein “rechtmäßiger Staat”. 

Elia Suleiman wurde 1960 in Nazareth geboren. Von 1981 bis 1993 hat er in New York studiert und gearbeitet, u.a. als Lehrbeauftragter an Universitäten, Kunstinstituten und Museen. 1994 zog er nach Jerusalem, um im Auftrag der Europäischen Kommission das Medien und Film Institut an der Bir Zeit Universität aufzubauen. Seit Ende der 90er Jahre lebt und arbeitet Suleiman in Paris. 

Sein erster Spielfilm DIE CHRONIK DES VERSCHWINDENS erhielt 1996 bei den Filmfestspielen in Venedig den Preis als bester Film. Filme: INTRODUCTION TO THE END OF AN ARGUMENT (1991); HOMMAGE BY ASSASINATION (1992); CHRONICLE OF A DISAPPEARANCE (1996); THE ARAB DREAM (1998); CYBER PALESTINE (1999).