WHOSE PAINTINGS?

Jayasinhji Jhala
Indien 1995 | 45 Min. | OmeU, S-VHS

WHOSE PAINTINGS? ist eine ethnographische Dokumentation einer Begegnung und Konversation zwischen Alwin Belak, einem amerikanischen Kunstsammler russisch-jüdischer Abstammung, der sich auf das Sammeln von Rajput-Miniaturen aus Indien spezialisiert hat, und Jayasinhij Jhala, einem indischen ‘Visual Anthropologist’ aus Rajasthan, der an der Temple Universität in Philadelphia lehrt.

Teils Konfrontation, teils Zusammenarbeit, zeigt diese gemeinsame Betrachtung der Malereien in einem Appartement der Oberschicht in Philadelphia die unterschiedlichen Standpunkte, welche die beiden Protagonisten in ihrer Haltung zu diesen kulturellen Schätzen einnehmen. Die Ansichten der beiden ergänzen sich nur teilweise, oft reden sie aneinander vorbei. Diese Dynamik liefert spannende Informationen und Einsichten in so unterschiedliche Gebiete wie Kunsthandel, Kultur und Ästhetik der Rajputen und deren Geschichte. Der Diskurs wirft aber auch Fragen zur Problematik des kulturellen Erbes auf. Welches sind die Rechte und Pflichten gegenüber Individuen, Gemeinschaft, Nation und der Welt als Ganzes im Bezug auf Kunsttraditionen, deren Wert und Besitz?

Durch das Fenster dieser ganz speziellen Begegnung führt das Video die Zuschauer zu Fragen über Sammeln, Teilen, Schützen, Restaurieren, Veröffentlichen, Vermarkten und Besitzen von Objekten, deren Bedeutung eine andere war in der Kultur, in der sie geschaffen wurden, als in der, in der sie heute zu finden sind.
(Jayasinhji Jhala)