HANSJÖRG BAY – Poetik der Migration
Travestien der ethnographischen Situation bei Yoko Tawada
Migration, Transgression und Übersetzung sind für Yoko Tawada mehr als nur ein zentrales literarisches Motiv. Sie prägen die ästhetische Struktur ihrer mehrfach preisgekrönten Erzählungen, Essays, Gedichte und Stücke.
Der Vortrag arbeitet die besondere Bedeutung heraus, die Tawadas Texten in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zukommt. Wie kaum eine andere Autorin nutzt und erforscht die gebürtige Japanerin das ästhetische Potential kultureller Differenz und reflektiert dies zugleich poetologisch. Ihre spielerische Inszenierung von Migrationserfahrungen lässt sich dabei auch als ironische Verfremdung des ethnographischen Szenarios lesen.