TURNIM HED - Courtship and Music in Papua New Guinea
Großbritannien 1992 | 52 Min. | 16 mm, OF
Auf dem Hochland Papua-Neuguineas wählt eine Chimbu-Frau ihren Ehemann nicht nach seinem Aussehen oder seinem Besitz, sondern anhand seiner Sangeskünste. Die jungen Männer verbringen viel Zeit damit, Lieder zu komponieren, um sich auf das Brautwerbungsritual “Turnim Hed” (aus dem Pidgin von “turning head”) vorzubereiten. Darin schmücken sich die jungen Männer mit Federn, Muscheln und Körperbemalung und singen danach gemeinsam vor den jungen Frauen, die ihre Anerkennung für den besten Sänger mit dem Rollen des Kopfes zum Ausdruck bringen.
In TURNIM HED verfolgen wir die Liebesgeschichte zwischen Anna und Kube, die zwei rivalisierenden Klans angehören. Kube erobert Annas Herz mit seinen Gesängen. Die Hochzeit wird zwischen den beiden Familien vereinbart. Einen Augenblick lang steht die Verheiratung des Paares auf der Kippe, da Kubes Verwandte nicht genügend Schweine für den Brautpreis einbringen können –es kommt zum Streit. Musik spielt vor allem als Gesang und im Flötenspiel eine große Rolle im Alltagsleben der Chimbu. Es werden Kriegslieder und spezielle Lieder für die Arbeit gesungen. Frauen singen zu Berggeistern und bitten um Regen für ihre Feldfrüchte. Botschaften für Nachbardörfer werden über die Bergtäler gejodelt und der Höhepunkt einer Chimbuhochzeit ist ein Beleidigungs -Singwettbewerb, der im allgemeinen mit einer Rangelei zwischen den Frauen endet.
James Bates (* 1960) ist Musikethnologe. Mit seinem ersten Film Turnim Hed’ gewann er den Bazil Wright Film Prize in Manchester 1992 und den Prix Bartok des Bilan du Film Ethnographique in Paris 1993.