SISTERS IN LAW

Kim Longinotto
Großbritannien, Kamerun 2005 | 106 Min. | 35 mm, OmeU

SISTERS IN LAW, gedreht in der kamerunischen Stadt Kumba, zeigt eine Gesellschaft im Wandel. Der Film erzählt Geschichten aus öffentlichen Verhandlungen und Dramen, die sich rund um den Gerichtssaal abspielen: Da ist die 6 Jahre alte Grace, die von ihrer launischen Tante geschlagen wurde; die junge Sonita wurde von ihrem Nachbarn vergewaltigt, ist aber mutig genug sich zu wehren und da ist die schüchterne Amina, die versucht sich von ihrem Mann, der sie mißbraucht, scheiden zu lassen. Anstatt sich in eine Opferrolle drängen zu lassen, werden die Frauen durch die solidarische Atmosphäre, die die Richterinnen Vera Ngassa und Beatrice Ntaba ausstrahlen, immer wieder in ihrem Mut bestärkt. Die Filmemacherin Kim Longinotto beobachtet die Geschehnisse mit anteilnehmender Kamera - diskret, kulturell wachsam, sensibel und mit einem unglaublichen Talent im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Co-Regisseurin Florence Ayisi, die in Kumba aufwuchs, will, dass der Zuschauer weiterdenkt, über das stereotype Bild Afrikas hinaus. “Der Film zeigt den Mut von Frauen, ihre Stärke und ihre Entschiedenheit und wie sie - mit Hilfe der Richterinnen - aus ihrem gewalttätigen Umfeld ausbrechen.” Dieser einfühlsame Film zeigt uns einen Ort der Menschlichkeit, der auf wirkliche Veränderung hoffen läßt. 

Preise, Auswahl: Prix Art et Essai, Film Festival; Bester Dokumentarfilm, Hawaii Int’l Film Festival; Zuschauer-Preise: IDFA, Amsterdam; Santa Barbara Film Festival; München Dok-Filmfest; 1st Maysles Award The Tel-Aviv Intl Doc. FF; Best Int. Film Human Rights Nights FF, Italy; Special Documentary Prize 4th Lisbon Int. Doc FF; Best Documentary Women’s Film Critics Circle 

Kim Longinotto, Ausbildung zur Kamerafrau und Regisseurin an der National Film School. 1986 gründete sie zusammen mit Claire Hunt das Frauenfilmkollektiv “20th Century Vixen”. Filme u.a.: THE DAY I WILL NEVER FORGET (2002), RUNAWAY (2001), DIVORCE IRANIAN STYLE (1996).