Rivers of Sand
USA 1974 | 85 Min. | 16 mm
Ein Film, der die Kultur der Hamar (Südwestäthiopien) zum Thema hat und der eine heftige Kontroverse auslöste. Beschrieben wird die Welt der Frauen, die mit der der Männer kontrastiert. Gardner vermittelt sein persönliches Bild der Hamar, von dem sich die an dem Film beteiligten Ethnologen später distanziert haben. Die rituelle Auspeitschung einer jungen Frau wird zum Stein des Anstoßes, da Gardner es versäumt, die nötigen Hintergrundinformationen zu geben, etwa über die sozialen und psychologischen Zusammenhänge zwischen einer rituellen Auspeitschung (die Frau wird von den Männern des Clans geschlagen, in den sie einheiratet, was die Frauen offensichtlich - d.h. im Bild sichtbar - mit Stolz annehmen) und der ‘Gewohnheit’ der Hamar-Männer, ihre Frauen zu verprügeln. Wie bei vielen seiner Filme, wollen die Ethnologen nicht verstehen, daß Gardner anderes im Sinn hat, als Wissenschaftlichkeit. Ihm geht es auch bei RIVERS OF SAND um seine Reflexion über die menschliche Existenz, in diesem Fall über das Verhältnis zwischen Männern und Frauen. (Festival Katalog 1989)