Q BEGEGNUNGEN AUF DER MILCHSTRASSE

Jürg Neuenschwander
Schweiz 2000 | 94 Min. | 35 mm, OmU

Drei Viehzüchter und Milchhändler aus Mali und Burkina Faso reisen in die Schweiz zu den drei Berufskollegen im Seeland und im Berner Oberland. Zurück in ihrer Heimat berichten sie von ihren Erfahrungen im Alpenland. Wo ist das Vertraute im Fremden, wo das Fremde im Vertrauten? Im Wechsel der Perspektiven geraten gängige Vorstellungen von Kuh und Milch, Markt und Fortschritt, Mensch und Natur in Bewegung: Im Film geht es um Gemeinsamkeiten und Unterschiede, um Veränderung, um Vertrautes und Neues in Afrika und in der Schweiz. Markante Persönlichkeiten, die mit Eigensinn und Phantasie die Herausforderungen der Gegenwart anpacken, finden einen Draht zueinander. 

»Wir Peul opfern uns für unsere Tiere, wir machen das nicht für den Profit. Wir wollen, dass es den Kühen gut geht. Wir vermeiden es wenn möglich, unsere Tiere zu verkaufen. Statt Milch und Butter möchten viele von uns eine riesengroße Herde. Wir haben nicht begriffen, dass das Tier ein Reichtum ist, den man nutzen muss. In der Schweiz habe ich gesehen, wie man von der Kuh profitieren kann. Doch es ist schwierig, etwas auszubeuten, wenn man es als einen Bruder betrachtet.« (Amadou Dicko, Baraboulé)

Jürg Neuenschwander
, geb. 1953, studierte an der Universität Bern. Als Mitbegründer der Produktionsfirma Container Film AG realisiert er Spielund Dokumentarfilme sowie künstlerische Projekte und interaktive Multimedia-Installationen. Er ist Dozent für AV-Gestaltung an der Hochschule für Gestaltung, Kunst und Konservierung HGKK, Bern, und am Medienausbildungszentrum MAZ, Luzern. Filme u.a.: MY MOTHER IS IN SRI LANKA (1985), SHIGATSEEINE SPRITZE KOMMT SELTEN ALLEIN (1990), KRÄUTER UND KRÄFTE (1995).