OYUNTHE PLAY

Pelin Esmer
Türkei 2005 | 70 Min. | BetaSP, OmeU

Neun Frauen aus einem Dorf im türkischen Taurus-Gebirge berichten aus ihrem Leben. Von den Vätern, die sich lieber einen Sohn gewünscht hatten und eine höhere Schulbildung für die Töchter ablehnen. Von den Müttern, die Feldarbeit, Haushalt und Kindererziehung unter einen Hut bringen müssen und von ihren Männern noch betrogen werden. Von Zwangsheiraten und Fluchtversuchen. Von ungeschriebenen Gesetzen, die keine Generation bisher brechen konnte. “Ich wünschte, es wäre eine Lüge, aber es ist alles wahr”, resümiert eine der Frauen die Geschichten. Um sie nicht länger zu verschweigen, treffen sich die Frauen und schreiben zusammen das Theaterstück “Der Aufschrei der Frauen”, das auf ihren eigenen Lebensgeschichten basiert. Geprobt wird unter der Leitung des Schuldirektors in der örtlichen Schule. In langen Nächten arbeiten sie unter den neugierigen Augen der Männer des Dorfes an ihrem Stück. Im Laufe der Proben entwickeln die Frauen immer mehr Charisma und Selbstvertrauen. Streit bleibt trotzdem nicht aus. Und so steht die Uraufführung im Dorf kurz vor dem Scheitern. Die 1972 in Istanbul geborene Regisseurin Pelin Esmer begleitet die Darstellerinnen der Laien-Truppe einfühlsam und unaufdringlich auf ihrem Weg bis zur ersten Aufführung im Dorf. 

Preise (Auswahl): Tribeca: The Best New Documentary Filmmaker Award; Créteil Women Films The Best Documentary Film Award; Nürnberg FF Turkey/Germany: The Special Prize Of The Jury; Vitoria New European Film: The Human Rights Award; Adana Golden Boll: In Memoriam Yilmaz Güney Award; Boston Turkish Films: The Best Documentary Film Award 

Pelin Esmer wurde 1972 in Istanbul geboren. Nach dem Studium der Soziologie als Assistentin bei mehreren Produktionen. Filme: THE COLLECTOR (2002).