NUBA CONVERSATIONS

Arthur Howes
Großbritannien 1999 | 53 Min. | BetaSP, OmeU

Zehn Jahre nach Kafi’s Story kehrt der Regisseur Arthur Howes in den Sudan zu den Angehörigen des Nuba-Stammes zurück, die er in seinem ersten Dokumentarfilm dargestellt hatte. Kurz danach wurde ihre Bergregion Schauplatz des Bürgerkrieges, der den Sudan seither zu großen Teilen zerstörte. Die Bestrebungen der Regierung, absolute Kontrolle über das Gebiet zu erlangen, führten dazu, dass die Angehörigen des Nuba-Stammes verfolgt, deportiert und ihres Landes größtenteils beraubt wurden. Die Kinder kamen in Lager, viele wurden beim Militär Gehirnwäschen unterzogen. Viele ihrer Väter schlossen sich freiwillig dem Militär an, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und kämpfen heute gegen die eigenen Leute. Einige flohen in andere Länder wie Äthiopien oder Kenia. Die Frauen zogen sich in Gruppen in die Berge zurück. 

Howes, der große Schwierigkeiten hatte, ein Visum für den Sudan zu erhalten, gelang es, mehrere Männer und Frauen des Stammes ausfindig zu machen, deren Geschichte er Ende der achtziger Jahre erzählt hatte. Er organisierte geheime Vorführungen des Films KAFI’s STORY, den sie noch nicht gesehen hatten. Ihre Berichte sind ausnahmslos aufschlussreich, und der Kontrast zwischen ihrem Leben damals und heute ist schockierend. Nur selten gelang es einem ausländischen Journalisten bisher, so persönliche Berichte von einer Stammesgemeinschaft zu erhalten. Howes genießt ganz offensichtlich das völlige Vertrauen der Menschen, die er darstellt. Zwar fügt er dem Dokumentarfilm eigene Kommentare hinzu, doch die Erzählungen der Menschen benötigen keine Einführung. Sie sind eindeutig und als Dokumente an sich schon von unschätzbarem Wert.