MAKOM AVODA

Ein Ort, eine Arbeit

Nurith Aviv
Deutschland, Frankreich, Israel 1998 | 81 Min. | BetaSP, OmU

1981 gründeten 25 israelische Familien den Moshav Shekef, eine landwirtschaftliche Genossenschaft. Heute leben dort 40 Familien, die je zur Hälfte politisch rechts bzw. links ausgerichtet sind. Einige sind Sabras (in Israel Geborene), andere kommen aus Marokko, Argentinien oder dem Irak. Nebenan liegt das palästinensische Dorf Beth- Awah mit seinen 7.000 Einwohnern. Dazwischen verlief vor dem Sechstagekrieg im Juni 1967 die israelisch-jordanische Grenze. Anfangs bearbeiteten die Einwohner des Moshav das Land selbst. Doch bald schon holten sie junge Arbeitskräfte aus dem palästinensischen Nachbarort. 1988, zu Beginn der Intifada, wurde ein Mitglied des Moshav ermordet. Bis heute konnten der oder die Täter nicht gefunden werden. Trotzdem durften die jungen palästinensischen Arbeiter bereits am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit kommen. Wie im übrigen Land ging man auch im Moshav dazu über, die vorher ausschließlich palästinensischen Arbeitskräfte durch Gastarbeiter aus dem fernen Thailand zu ersetzen. Der Film erzählt die Geschichte einer schwierigen Dreiecksbeziehung zwischen Israelis, Palästinensern und Thailändern. Sie spielt an einem Ort – »Makom« – und kreist um das Thema Arbeit – »Avoda«.

Nurith Aviv, geboren in Israel, lebt in Paris. Sie hat die französische und israelische Staatsbürgerschaft. Von 1962-65 war sie Pressefotografin und besuchte anschließend die Filmhochschule IDHEC. Seitdem arbeitet sie kontinuierlich als Kamerafrau für Spiel- und Dokumentarfilme, u.a. für Agnès Varda, Chantal Akerman, René Allio, Dagmar Damek, M. Bat-Adam, Edna Politi, Amos Gitai, Ruth Beckermann, Helke Sander, Jacques Doillon, Eyal Sivan, Jean-Marie Teno, Frauke Sandig. Als Regisseurin und
Kamerafrau realisierte sie: KAFR Q’ ARA (1989); DER STAMM DER EUROPÄER (1992)