Ein Film, der für Rouchs weitere Arbeit von grosser Bedeutung war. LES MAITRES FOUS zeigt die jährlichen Zeremonien des Hauka-Kultes, der von Wanderarbeitern aus dem Niger-Gebiet an der damaligen Goldküste (Ghana) ausgeübt wurde. Es handelt sich um einen Besessenheitskult, bei dem die von den Menschen Besitz ergreifenden Geister Vertreter des Kolonial Systems repräsentieren. Die Besessenen nehmen dann in Trance diese Rollen an. Der Film enthält neben der Darstellung des Hauka-Rituals, bei dem ein Hund geopfert und verspeist wird, auch Szenen, die europäische Kolonialbeamte bei einer Parade zeigen.
Der Hauka-Kult löste sich nach der Unabhängigkeit Ghanas auf. Seine Anhänger kehrten grösstenteils nach Niger zurück, wo sie sich mehr oder weniger in das dortige islamische Milieu integrierten. (Festival Katalog 1987)