KHAYAL SAGA
Indien 1989 | 103 Min. | 35 mm, OmeU
Kumar Shahani, der sein filmisches Handwerk bei dem indischen Filmemacher Ritwik Ghatak und Robert Bresson lernte, legt hier ein poetisches Filmtagebuch über den ‘Kayal-Gesang’ vor, der wichtigsten nordindischen Gesangsform.
Kumar Shahani zu seinem Film:
Seit meiner Kindheit bin ich mit dieser Form der Musik aufgewachsen. Sie erfreut mich und bleibt doch ungreifbar. Diese Musik ist wie das Licht. So, wie andere einen Film mit Licht machen, wird mein Film in ähnlicher Weise durch die Erforschung und sorgfältige Ausarbeitung der Khayal-Musik strukturiert. Wie es ein Musiker tun würde, habe ich diese erforscht, jedoch nicht um Musik zu machen, sondern einen Film, Meine Frau Roshan studiert den Khayalgesang. 1975, zu Beginn der Dreharbeiten, als ich diese Musik hörte, konnte ich es kaum fassen, daß diese durch eine der ältesten Traditionen, der des Khayal-Liedes inspiriert war. Ich sollte mich lange Zeit gedulden müssen. 1986 versuchte irgendjemand das Projekt zu hintertreiben, und eine Zeitlang dachte ich alles sei verloren. Schließlich 1988/89 hatte ich die finanziellen Mittel zusammen.
Nun ist der Film fertig. Wir haben ihn KHAYAL SAGA genannt. Manchmal scheint er ein Eigenleben zu haben, ein andermal erscheint er mir als ein großes Geschenk. (Kumar Shahani)
Kumar Shahani, geboren 1940, Studium am ‘Film and Television Institute of India’ in Pune (der wichtigsten Ausbildungsstätte einer ganzen Generation ’neuer’ indischer Filmemacher). 1972 wurde sein erster Spielfilm MAYA DARPAN mit vielen Preisen bedacht. Der Regisseur Shahani hat viele Abhandlungen über das Kino geschrieben und - neben Spielfilmen - auch immer wieder Dokumentar-und Kurzfilme gemacht. Darunter: FIRE IN THE BELLY (1978), A MEMORY OF THE FUTURE (1987), ASHIPAROUND (1988), KAYAL SAGA (1989) und BHAVANTARANA (1992-Großer Preis des Filmfestivals Mannheim 1992)