FALASHAS

Frankreich 1985 | 52 Min. | BetaSP

In den Tälern des äthiopischen Berglandes von Siemen im Norden von Gondar lebten 1983 mehr als 30.000 Falaschen, im amharischen Volksmund heißt das so viel wie »Fremde«. Nur wenige in Europa wußten von ihrer Existenz. Die meisten Falaschen dachten, sie seien die einzigen Juden auf der Welt, bis Joseph Halevy sie 1867 »entdeckte«. Die Falaschen betrachten sich als Nachfahren der Königin von Saba und dem König Salomon. Unter der Diktatur Mengistus waren sie staatlich organisierten Pogromen ausgeliefert. 

»Wir mußten im Verborgenen arbeiten, in den isolierten Gebieten, aus denen sie die äthiopische Regierung nicht entkommen lassen wollte. Wir filmten den Alltag der schwarzen Juden aus Äthiopien – ihre Riten, ihre Zeremonien und nicht zuletzt ihre Aussagen zu den schlechten Lebensbedingungen.« Als der Film 1985 fertiggestellt war, lebten keine Falaschen mehr in Äthiopien. Sie wurden durch die israeliche Regierung mit der »Operation Moses« außer Landes nach Israel gebracht.

François Margolin
wurde 1955 in Paris geboren. Nach einem Architektur- und Mathematikstudium, schloß er 1982 seine Ausbildung an der Filmhochschule IDHEC in Paris ab. Er assistierte danach Raymond Dépardon bei der Realisierung seiner Filme FAITS DIVERS; EMPTY QUARTER und UNE FEMME EN AFRIQUE. Seitdem arbeitet er als Filmregisseur und -produzent, Drehbuch- und Theaterautor: MÉDECINS SANS FRONTIÈRES (1985); FALASHAS (1985); ELLE ET LUI (1988); ALFRED SAUVY (1989); MENSONGE (1993)