DIYA

Der Film versucht auf eine neue Weise, das vielschichtige soziale Leben zu untersuchen, das die materiellen Gegenstände umgibt. DIYA folgt dem Lebensweg eines Gegenstandes, vermittelt durch die alltäglichen Erfahrungen jener Menschen, die ihn herstellen, verkaufen und benutzen. Eine ‘Diya’ ist eine kleine Öllampe aus Terrakotta, die in ganz Indien bei religiösen Zeremonien benutzt wird. Der Film beginnt bei einer Töpferfamilie, wie sie ‘Diyas’ – während der unruhigen Tagen vor Diwali, dem Lichterfest – herstellen. Die Lampen werden auf einer Töpferscheibe produziert, zum Verkaufen auf den Basar gebracht, um dann während der Puja-Zeremonien des Diwali benutzt zu werden. Später werden sie zerschlagen und der Erde zurückgegeben. Im Abspann kehrt der Film zur Töpferfamilie mit der unerwarteten Neuigkeit zurück, dass ihre Kinder weiterhin die Schule besuchen werden, wodurch ein über sieben Generationen währendes Familienleben als Töpfer endet.

DOON SCHOOL CHRONICLES

Die Doon Schule befindet sich in der indischen Stadt Dehra Dun im Bundesstaat Uttar Pradesh. Sie ist Indiens berühmteste Internatsschule für Knaben und wird öfters als »das Eton Indiens« bezeichnet. Die Internatsschule wurde in den 30er Jahren durch eine Gruppe indischer Nationalisten gegründet, um eine neue Führungsgeneration heranzubilden, die die Nation nach der Unabhängigkeit führen helfen sollte. Sie hat die Heranbildung einer neuen indischen Elite beeinflusst und ist zur Verkörperung bestimmter Aspekte des postkolonialen Indiens geworden. 

DOON SCHOOL CHRONICLES ist der erste Film einer fünfteiligen Studie über die Internatsschule. Gedreht über einen Zeitraum von zwei Jahren, beobachtet er das Leben der indischen Knaben aus der Mittelschicht, die unter den Einfluss institutioneller, nationaler und globaler Zwänge während ihres Heranwachsens geraten. Der Film untersucht »soziale Ästhetik« und Ideologie der Doon Schule am Beispiel ihrer Rituale und jener physischen Umgebung, die sie geschaffen hat, und diskutiert die Auswirkungen, die sie auf einzelne Jungs unterschiedlichen Alters und Temperaments hat. Der Film ist in ‘zehn Kapitel’ gegliedert, und jedes wird durch einen Textpassage eingeleitet, die Schulschriften entnommen wurden. 

FRIENDS, FOOLS, FAMILY

Die Filmemacherinnen und Ethnologinnen Berit Madsen und Anne Mette Jørgensen besuchen 2003 Damouré Zika, Moussa Hamidou und Tallou Mouzourane, Rouch’s Mitarbeiter in Niger. Alle drei sind in zahlreichen Filmen von Jean Rouch aufgetreten, die er in einem Zeitraum von über 50 Jahren gedreht hat. Sie sind neugierig, wie Rouch’s Freunde in Niger die Arbeit mit ihm und dem Kino erlebt haben. Ein Jahr nach den Dreharbeiten starb Rouch auf einer Wüstenpiste in Niger. 

Berit Madsen und Anne Mette Jørgensen, Ethnologinnen und Mitarbeiterinnen beim Nordic Anthropological Film Association – Network