SIFINJA, DIE EISERNE BRAUT

Hohes technisches Können, handwerklicher Stolz und kreative Energie sind die Triebkraft sudanesischer LKW-Mechaniker, die ursprünglich britische Bedford-Trucks auf die lokalen Erfordernisse des Sudan anpassen. Und ‘anpassen’ heißt hier: die Mechaniker, Schmiede und Schreiner bauen die Lastwagen zunächst mal vollkommen auseinander, 67 um sie dann in höchst unorthodoxer Weise wieder neu aufzubauen. Die von britischen Autobauern für englische Landstraßen konstruierten LKW werden so in wüstentaugliche Fahrzeuge verwandelt. Seit den 1960er Jahren entstanden so die unterschiedlichsten Modelle, aus denen im Lauf der Jahrzehnte eine für alle Werkstätten verbindliche Umbauweise entwickelt wurde. Mit großer Liebe zum Detail verfolgt der Film, wie solche Prozesse der Aneignung ablaufen: die erforderlichen Arbeitsschritte, -materialien, -werkzeuge, die sozialen Voraussetzungen und die Traditionen in denen sich dieses spezialisierte Handwerk herausgebildet hat. Wer den Sudan nicht kennt, sollte sich überraschen lassen von der Innovationskraft und der Kreativität der Mechaniker, Schmiede und Schreiner. 

Valerie Hänsch studierte Sozialanthropologie, visuelle Anthropologie und Afrikastudien in München. Sie ist Doktorandin an der International Graduate School of African Studies (BIGSAS) der Universität Bayreuth. Filme: RAMADAN KARIM (2004), MANASIRLAND (2006), SHARIA DEBATES IN AFRICA (2007), SIFINJATHE IRON BRIDE (2009).
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