China - Die Künste - Der Alltag

Dieser dokumentarische Film, den Ulrike Ottinger im Februar und März 1985 in Beijing und den Provinzen Sichuan und Yunnan drehte, versucht neue Sichtweisen auf eine fremde Kultur und deren gegenwärtige Veränderung zu vermitteln. Ottingers Film ist weitgehend auf genaue Beobachtungen der Menschen gestützt und verzichtet auf jeden Kommentar. Lange Einstellungen, die der Dramaturgie realer Vorgänge folgen, und Originalton bekommen im Kontext dieses Films eine besondere Bedeutung. Nur vereinzelte Szenen haben Dialog. “In meiner bisherigen Filmarbeit habe ich mich mit den Themen Exotik, Minoritäten und deren unterschiedlichem Rollenverhalten innerhalb des eigenen Kulturkreises beschäftigt. Nun richtet sich mein Interesse auf die Erweiterung dieses Themas, das Kennenlernen einer ‘realen Exotik’ in einem fremden Land, in einem anderen Kulturkreis. Ich versuche, mit der Kamera einen visuellen Diskurs über die Exotik als Frage des Standpunktes zu führen.”
 
Die Kapitel des Films:

Beijing, Februar 1985; im Zeichen des Frühlingsfestes, dem alten chinesischen Neujahrsfest.

Stationen: Auf den Straßen beim Trommeltor / Die Hutongs - die Häuser mit Innenhof, ein älterer Stadteil / Die Apotheke ‘Allgemeine Nächstenliebe’ / Im Mingzu Juyuan Theater / Das Tempelfest und seine Attraktionen / Tanzabend im Ballsaal des Beijing-Hotels / Das Luxus-Taxi für Ausländer / Das kommunale Taxi, fast nur von weiblichen Chauffeuren gelenkt / Das ‘Beijing Filmstudio’ / Der Regisseur Ling Zifeng / Die verbotene Stadt von außen / Der Sommerpalast im Winter / Der Vogelmarkt / ‘Haus der hundert Waren’, die Geschäftsstraßen In der Provinz Sichuan, März 1985

Wie die Bauern ihre Waren transportieren und auf dem freien Markt in Chengdu verkaufen / ‘An der Wehrgrabenbrücke’, eine Sichuan-Oper / Das Lampionfest in Chengdu / Straße der singenden Nähmaschinen / Die Bambus-Manufaktur / Die alte Kreisstadt Guanxian / Der taoistische Fulongguan Tempel / Die beweglichen Deiche / Tempel der zwei Könige / Aufstieg zum taoistischen Bergkloster im Qing Cheng Shan

In der Provinz Yunnan, März 1985

Die Provinzhauptstadt Kunming / Shilin - der Steinwald mit seinen Bewohnern, den Sani,»einer Minorität / Auf dem Weg zum Er Hai See, nahe der birmesisch-tibeti-schen Grenze / Die ehemalige Hauptstadt Dali und die Dörfer Xizhou und Zhou-cheng, in der die Minorität der Bai lebt / Abends auf dem Dorfplatz von Zhoucheng zeigt das Wanderkino einen Film über die Geschichte der Bai