Ein geschäftiges Trainingszentrum für Hausangestellte in Indramayu, West-Java. Wie Millionen indonesischer Landfrauen träumen Sukma, Meri, Muji und Tari von einem besseren Leben und davon, als häusliche Angestellte in Übersee ihr Glück zu finden. Eine boomende Hausangestellten-Industrie vermittelt jedes Jahr Tausende von überwiegend muslimischen Frauen in Länder wie Taiwan, Hongkong und Singapur. Von lokalen Agenten angeworben, werden sie zu Haus- und Pflegekräften ausgebildet, bekommen rudimentäre Sprachkenntnisse, während sie ihren Papierkram erledigen und auf die Vermittlung warten.
Und “obwohl das Kind noch nicht einmal losgezogen ist, träumt ihre Familie bereits davon, Dinge wie eine Ziege oder ein Motorrad zu kaufen. Und das sind nur die Eltern, die Wunschlisten der anderen Verwandten noch nicht mitgezählt”, berichtet Ismail Fahmi Lubis der JakartaPost im Gespräch über die Dreharbeiten zu seinem Film.
Die Frauen bringen zwar ein Einkommen, das die Armut der Familie lindern kann, aber verbessert es wirklich ihr Leben? Und zu welchem Preis?
Ismail Fahmi Lubis ist einer der bekanntesten Dokumentarfilmer Indonesiens. 1993 schließt er ein Filmstudium am Institut Kesenian in Djakarta ab und dreht zunächst Fernsehserien, bevor er sich 1998 dem Dokumentarfilm zuwendet. Als Kameramann arbeitet er u.a. mit bedeutenden Filmemachern wie Leonard Retel Helmrich und Cathy Henkel. 2006 und 2007 unterrichtet er dokumentarische Meisterklassen beim Jakarta Int. Film Festival. MASKED MONKEY: THE EVOLUTION OF DARWIN’S THEORY (2014) thematisiert, wie Straßenkünstler in Djakarta Affen als Attraktion einsetzen, und zeigt Kehrseiten der hektischen Metropole. TARLING IS DARLING (2017) folgt einem Unterhaltungsmusiker in der single-shot-Kameratechnik und gewinnt eine Special Jury Mention beim Taiwan Int. Film Festival.
Regie, Kamera: Ismail Fahmi Lubis
Montage: Nick Calpakdjian
Musik: Arlo Picasso Enemark
Sounddesign: Hadrianus Eko
Produktion: Nick Calpakdjian, Mark Olsen
Verleih: filmotor, Prag filmotorfest@gmail.com