THE CURSE OF THE HEDGEHOG (Der Fluch des Igels) verfolgt über ein ganzes Jahr das Leben einer Roma-Großfamilie. Ihre Mitglieder gehören zur Gruppe der “Baesi”. Sie leben in äußerster Armut. Der Filmemacher begleitet sie auf dem Weg von ihrem Dorf in den Bergen, hinab zu den Ortschaften im Flachland, wo sie selbstgefertigte Dinge gegen Nahrungsmittel oder Geld einzutauschen versuchen. Bei diesen Wintertouren geht es für sie ums Überleben, weil sie ansonsten über keinerlei Einkommen verfügen. Der Film ist aber mehr als nur die Geschichte ihres Überlebenskampfes. Im Laufe der 100 Minuten wird deutlich, warum es für sie nicht in Frage kommt, Ackerbau zu treiben, und in welcher Beziehung sie zu den rumänischen Schäfern stehen und auch zu den reichen Baesi aus ihrem Dorf, die bei ihnen “Geschäftsleute” heißen und mit dem Verkauf von Schmuckimitaten im Ausland ein Vermögen machen. Mythisches Denken zusammen mit christlich-orthodoxer Religiosität spielt im Alltag der Familienmitglieder eine große Rolle. Diese Beobachtungen machen verständlicher, warum das Dasein dieser Menschen am Rande der Gesellschaft so voller Absurditäten und Schmerz ist. Mit Gewitztheit und Humor gelingt es ihnen zu überleben, aber sie fluchen auch viel.
Dumitru Budrala, Filme (Auswahl): MUSEUM VIVUM (1992); NDURANCE (1993); ROMANIAN CAROLERS IN THE NETHERLANDS (1994); A WINTER RITUAL IN SOUTH TRANSYLVANIA (1995); ON THE ROAD (1997); SIBIU-HERMANNSTADT (1999); TRADITIONS (2002).