Dokumentiert wird der Heiratsmarkt einer Minderheit. Einziger ethnologischer Film von Tran Van Thuy.
Tolerance for the Death
Film über den Ahnenkult der Vietnamesen. Für alle Vietnamesen hat der Respekt vor den Ahnen eine größere Bedeutung als die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gruppe. Der Ahnenkult ist das verbindende Element der vietnamesischen Gesellschaft. Der Regisseur bringt einige Beispiele extremer Beziehungen zu den Toten und will mit seinen Film die Notwendigkeit der Einbeziehung der Verstorbenen in den Alltag betonen.
Khan Giarai
Wie viele ethnische Gruppen in Vietnam, trägt auch die Giarai-Kultur mutterrechtliche Züge. Besondere Bedeutung haben ein Wassergott und ein Feuergott, sowie der Wasserkönig und der Feuerkönig. Der Alltag der Menschen ist geprägt von unzähligen Ritualen. Sie haben eine umfangreiche orale Literatur, und die Giarai selbst sagen, solange Geschichten erzählt werden, wird die Kultur der Giarai nicht sterben.
Die Totenrituale der Giarai sind sehr aufwendig und dauern lange. Besonders aufwendig ist die Grabstätte und ihre Dekoration. Die Menschen werden durch den Tod in die Welt der Ahnen und Geister überführt, sind also weiterhin existent und lebendig. Das Auffälligste an den Gräbern der Giarai sind aber die großen, grob geschnitzten, hölzernen Skulpturen, die Frauen und Männer in alltäglichen Situationen darstellen. Stillende Frauen, kopulierende Paare, männliche Köche, aber auch eine vielfältige Tierwelt bevölkern die Umgebung der Grabhäuser.
Dieser Film ist einer der ersten vietnamesischen Filme über Minderheiten, der keine propagandistische Botschaft hat.
Good Girls in the Highlands
Wegen ihrer Nähe zur chinesischen Grenze halten sich bei den H’mong viele Soldaten auf. Junge H’mong-Frauen helfen den Soldaten der Armee. Sie stehen ihnen, wo sie nur können, bei und pflegen die verletzten Soldaten.
Der ausdrucksstarke Film überschreitet alle Grenzen des Genres. Die gezeigten H’mong sind wirkliche H’mong und die Soldaten sind wirkliche Soldaten. Aber die Geschichte ist frei erfunden. Trotzdem wird z.B. gezeigt wird, wie während der Filmaufnahmen ein Soldat versehentlich angeschossen wurde.
The K’ pan Festival Procession
The K’ pan Festival Procession (Le Ruoc Kpan)
Regie: Phan Van Binh, K’pan Minorität, Bana (Ede), 1986 dt. eingesprochen / 10 min
Viele Minderheiten Vietnams haben ein reichhaltiges Arsenal an Musikinstrumenten. Dem Gong kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Der Klang des Gong begleitet die Menschen ihr ganzes Leben.
The H’mong Minority with their Firelocks
The H’mong Minority with their Firelocks (Nguoi H’ mong - va Cay Sung Kip)
Regie: Vi Kien Hoa, H’mong Minorität, Nördliches Hochland, 1984 dt. eingesprochen / 20 min
Die H’mong leben verstreut im Hochland Vietnams, aber insbesondere an der Grenze zu China, sind aber auch in China, Laos, Burma und Thailand beheimatet. Sie jagen mit Flinten und Fallen nach Beuteltieren, Füchsen, Hirschen, Rehen, Bären und manchmal auch nach Tigern. Neben vielen anderen Produkten des täglichen Bedarfs stellen die H’mong ihre Gewehre selbst her. Der Film gibt einen knappen Überblick über die Kultur der H’mong, konzentriert sich aber in der Hauptsache auf die Herstellung und den Umgang mit den Gewehren.
The Art Festival of Vietnam Nationalities
Die musikalische Tradition der Minderheiten in Vietnam und in den angrenzenden Nachbarländern ist nahezu unbekannt. Der Film vermittelt, trotz seiner mangelhaften Machart, einen beeindruckenden Einblick in die Vielfalt an Instrumenten und Klängen der im nördlichen Vietnam lebenden Kulturen. Nahezu das ganze Repertoire an Instrumenten und Stilen wird in kurzen Ausschnitten vorgestellt.
The Gong’s Sound in the Land of Muong Minority
Der zwei Jahre nach Kriegsende gedrehte Film zeigt Szenen aus dem Alltag der Muong. Wir sehen und hören eine folkloristische Bühnenaufführung mit Tänzen und Gesängen der Muong und ein Lied zu Ehren Ho Chi Minhs. Am Ende sehen wir Bulldozer in der Landschaft, die einen Ausblick auf die Errungenschaften der modernen Gesellschaft geben.
Die Muong leben im nördlichen Bergland von Vietnam. Sie haben eine reiche literarische Tradition und sind bekannt wegen ihrer Lieder, die in Gruppen von 15-20 Sängerinnen und Sängern gesungen werden. Die Sängerinnen und Sänger haben einen Gong bei sich. Die singende Gruppe geht bei Hochzeiten und Festtagen von Haus zu Haus.
The Path of the Ruc Minority Tribe
Nach dem Krieg überlebten nur noch wenige der Ruc-Bevölkerung. Entlaubungsmittel und Bombenschäden haben die Lebensgrundlage der Menschen zerstört. Der Film zeigt staatliche Bemühungen, den Menschen eine neue Heimat zu geben. Die Armee baut Häuser und bohrt Brunnen. Die Soldaten zeigen den Ruc neue landwirtschaftliche Techniken. Der Film stellt die Armee als Entwicklungshilfeinstrument für die unterentwickelten und im Elend lebenden Bergmenschen dar. Im letzten Teil des Films stöbert die Armee “Höhlenmenschen” auf, die in Armut, Nacktheit und Krankheit leben. Die Soldaten befreien die Menschen aus ihrem Elend.