UNTIL THE SUN DIES

Von fünf Millionen Costa-Ricanern gehören etwas mehr als 100.000 den acht indigenen Gruppen des Landes an. Nach einem Gesetz von 1977 sind 24 Gebiete des Landes als indigene Territorien geschützt. Häufig kommt es jedoch zur illegalen Landnahme, um Raum für Landwirtschaft, Energiegewinnung oder touristische Interessen zu schaffen.

Gegen diese Praxis kämpfen Mitglieder der Gemeinschaft der Terraba, die sich gegen die Enteignung und Zerstörung ihrer rechtmäßigen Territorien wehren. Sie rekultivieren abgebrannte Felder, forsten auf, bauen Hütten, leben von Fischfang und den spärlichen Produkten ihrer Felder und der Natur. Die Verwaltung der Gebiete liegt bei der „Association“, die jedoch aus Nicht-Indigenen besteht und entsprechend nicht deren Interessen schützt. Adan und Byron, die Protagonisten des Films, bemühen sich, die innere Geschlossenheit und Identität als Terraba zu stärken. Byron reist nach Panama ins Ursprungsland der Terribe, sucht dort Selbstvergewisserung und erlebt den kräftezehrenden Transport eines großen Kanus über einen Berg bis zum Fluss. Es ist eine große gemeinsame Anstrengung und zugleich ein treffendes Bild für die nötige Kraft zum Widerstand.

Erst kürzlich im Februar 2021 wurde ein Landaktivist in Costa Rica ermordet. Einer von vielen Fällen, die ungesühnt bleiben.

Claudio Carbone studierte soziale Architektur in Rom und arbeitete über soziale Bewegungen in Brasilien, Portugal und Costa Rica. Zur Zeit macht er seinen PhD in Entwicklungssoziologie in Lissabon. Nach den kurzen und mittelangen Filmen CIELITO REBELDE (2016), ROSSO VIVO (2017) und ANOTHER LISBON STORY (2017) ist HASTA QUE MUERA EL SOL sein erster langer Dokumentarfilm.

Regie, Kamera, Ton: Claudio Carbone
Montage: Cláudia R. Oliveira, Bruno M. Cabral, Claudio Carbone
Musik: Andre David
Sounddesign: Miguel M. Cabral
Mit Adan Najera Rivera, Byron Reyes Ortiz
Produktion: Garden Films, Bruno M. Cabral
Kontakt: bruno.cabral@gardenfilms.net