The Alaska Native Heritage Film Project

In dem “Alaska Native Heritage Film Project” machten es sich Sarah Eider und Leonard Kamerling seit 1972 zur Aufgabe, regelmäßig mit den gleichen Yupik-Dörfern einer Region zusammenarbeiten. Das ethnologische Filmprojekt war eines der ersten, das die Wünsche und Vorstellungen der “Filmobjekte” - in diesem Falle der Inuit-Bevölkerung - mit in die Realisierung der Filme integrierte. Dieser “Community Based Approach” ist heute eine selbstverständliche Methode in der visuellen Anthropologie; ungewöhnlich macht das Projekt jedoch die langfristige Zusammenarbeit zwischen den Inuit und den Filmemacherinnen. Neben den zweien im FILMFORUM vorgestellten Filmen, gingen noch weitere Filme aus dem Projekt hervor TUNUNEREMIUT: The People of Tununak, 1972; ON THE SPRING ICE, 1975; FROM THE FIRST PEOPLE, 1977

AT THE TIME OF WHALING

Leonard Kamerling, Sarah Eider
USA 1974 | 38 Min. | 16 mm, OF
Der Film zeigt verschiedene Aktivitäten beim Walfang der Gambell in Alaska, einer Yupik-sprechenden Gruppe von der St. Lawrence Insel. Jedes Frühjahr im Mai durchziehen die Wale bei ihren zyklisch verlaufenden … mehr

UKSUUM CAUYAI: THE DRUMS OF WINTER

Leonard Kamerling, Sarah Eider
USA 1988 | 90 Min. | 16 mm, OF

Der Film gewährt einen Einblick in das spirituelle Leben der Yupik aus Emmonak, einem Dorf in Alaska. Die Dorfbewohner erzählen von ihrer Geschichte, ihrer Spiritualität und ihren sozialen Werten, die ihren Ausdruck in Tanz und Gesangfinden. Dieses Wissen wird von Generation zu Generation weitergegeben. Wenn die Inuit singen und tanzen, werden nicht nur alte Traditionen wiederbelebt, in den Gesängen werden die “modernen” Veränderungen in der Inuit-Gesellschaft reflektiert und jeder Tänzer ist bemüht neue Tanzschritte und -figuren zum Besten zu geben. Jede Bewegung hat eine bestimmte Bedeutung und spielt im erzählen (“tanzen”) der Geschichte eine besondere Rolle. Vor dem Fernsehzeitalter war der Tanz die einzige Unterhaltung der Inuit.

Die Dorfältesten bereiten einen Potlach (zeremonieller Austausch von Geschenken) mit einem Nachbardorf vor.

Fotografisches und filmisches Archivmaterial sowie Interviews mit älteren Missionaren unterstreichen, daß das starke kulturelle Bewußtsein der Yupik sie vor einer religiösen Bevormundung durch die Christianisierung bewahren konnte.