Filmklassiker

MOANA: A ROMANCE OF THE GOLDEN AGE

Robert Flaherty
USA 1926 | 85 Min. | 35 mm, s/w
MOANA zählt zu den Stummfilmklassikern und ist in der Kultur Somoas angesiedelt, wie sie im Jahre 1923 auf der Insel Savai’i von Robert J. Flaherty vorgefunden wurde. Obwohl der Regisseur … mehr

TABU

Friedrich Wilhelm Mumau
USA 1931 | 78 Min. | 35 mm, s/w
© Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung

Die Geschichte einer verbotenen Liebe. Matahi entführt seine tabuisierte Geliebte Reri und flüchtet mit ihr auf eine Insel des Perlenhandels. Matahi, der bei chinesischen Händlern verschuldet ist taucht an einer gefährlichen Stelle im Meer nach Perlen. Zwischenzeitlich wird Reri ihm geraubt. Bei der Verfolgung seiner Geliebten versinkt er schweigend im Meer.

Murnaus Südsee-Film, gemeinsam mit dem von ihm bewunderten Dokumentarfilmer Robert Flaherty konzipiert und nach einer langen Kreuzfahrt durch die polynesische Inselwelt auf Tahiti gedreht. Mit Flaherty kommt es zu Auseinander -Setzungen; die Zusammenarbeit wird schließlich aufgegeben. “Inzwischen hatte Flaherty die Zusammenarbeit mit Murnau aufgegeben und kehrte desillusioniert zurück. Murnaus Briefe hatten uns auf den Bruch, der uns nicht überraschte, vorbereitet. Flahertys Erzählungen entnahmen wird, daß Murnau anfangs überzeugt gewesen sei, daß er die selben Ansichten über den Film habe wie Flaherty, den er ja doch bewunderte, aber sein ‘Meisterkomplex’ war stärker gewesen als seine Einsicht. Er war ein visueller, vom deutschen Expressionismus beeinflußter Regisseur und verwendete theatralische Effekte. Flaherty hingegen war Anthropologe und Forscher, der in epischer Breite die Einzelheiten des Lebens, der Bräuche und Kämpfe der Volksstämme schilderte, die er liebte.”

Murnau selbst wollte Regie führen. So blieb für Flaherty nur das Sujet übrig. Flaherty wollte eine Art von Dokumentarfilm im Sinne von NANOOK und MOANA, Murnau aber einen Spielfilm. Damit begannen die Schwierigkeiten. (…) Flaherty hat berichtet, Murnau habe nicht nur die polynesischen Sitten und Traditionen ‘romantisieren’ wollen, er habe auch ihre Psychologie und Beweggründe ‘europäisiert’. Auch die Ausleuchtung und die Photographie seien mehr europäisch, man spüre nicht die Südsee.” (Lotte H. Eisner)
(Festival Katalog 1989)