Die Geschichte der Großfamilie des Zürcher Filmregisseurs Samir, 1955 in Bagdad als Sohn eines Irakers und einer Schweizerin geboren und 1961 mit den Eltern in die Schweiz übergesiedelt, vermittelt eindrücklich, wie der einst weltoffene und von einer säkular geprägten Mittelschicht getragene Irak im Zuge weltpolitischer Verstrickungen weitgehend zerstört wurde. Die Begegnungen mit seinen über die halbe Welt verstreut lebenden Verwandten filmte Samir in 3-D. Dabei rückte er immer wieder auch sich selber ins Bild. Hinter und neben diese von einer Kommentatorenstimme getragenen Szenen legt er einen Strom historischer Archivaufnahmen: Familienfotos, schwarzweiß-Filmaufnahmen aus dem Bagdad der fünfziger Jahre, Ausschnitte aus Spielfilmen und Fernsehnachrichten. Der komplex montierte erste Schweizer Dokumentarfilm in 3-D wird so zu einer spannenden Zeitreise in knapp hundert Jahre nahöstliche Historie und zu einer emotional berührenden Schilderung. (NZZ)
Samir
geboren 1955 in Bagdad. Zog in den Sechzigerjahren mit seiner Familie in die Schweiz und absolvierte dort nach seinem Studium an der Zürcher Hochschule der Künste eine Ausbildung zum Schriftsetzer. Seit den frühen Achtzigerjahren Arbeit als Kameramann, Autor und Regisseur. 1994 übernahm er mit Filmemacher Werner Schweizer und Produzentin Karin Koch die Dschoint Ventschr Filmproduktion, die sich auf die Förderung junger Schweizer Talente konzentriert. Sein Werk umfasst mehr als 40 Kurz- und Langfilme, zudem arbeitet er regelmäßig als Theaterregisseur und im Bereich der bildenden Kunst.
Filme: u.a. MORLOVE -ODE AN HEISENBERG (1986), FILOU (1988), ALWAYS & FOREVER (1991), BABYLON 2 (1993), FORGET BAGHDAD (2002), SNOW WHITE (2005).