Ice Poison

Ein junger Bauer und sein Vater können sich mit den mageren Erträgen aus ihrer Maisernte kaum über Wasser halten. Um sich bei Verwandten, die in Jade-Minen oder auf Opium-Feldern arbeiten, Geld zu leihen, wandern sie von den Bergen ins Dorf. Doch fehlende Papiere, Betrug und Korruption haben auch die verarmen lassen. Schließlich verpfändet der Vater seine Kuh für ein Moped, damit sein Sohn als Taxifahrer ihr Leben finanzieren kann.

Der erste Fahrgast ist Sanmei, die nach Myanmar zurückgekehrt ist, um ihren Großvater zu beerdigen. Sie beschließt, nicht nach China zurückzugehen, sich aus ihrer arrangierten Ehe zu lösen und mit ihrem Sohn in der alten Heimat neu anzufangen. Als Sanmei einen Job als Drogenkurierin annimmt, lässt sich der junge Bauer überreden, ihr Fahrer zu werden. (Panorama, Berlinale 2014)

In einer präzisen Chronologie verfolgt der Film den Weg eines Bauern in die Stadt - eine Odyssee mit wenigen tröstlichen Stationen. Wie ein moderner Bresson aus Asien, mit klarem Blick auf die Ökonomie der menschlichen Beziehungen und die Fatalismen des Kapitalismus, erzählt hier ein junger Burmese vom Scheitern in der Stadt.

Preise: u.a. Best Director, Taipei Film Festival; Best International Feature, Edinburgh Film Festival, Academy Award Nomination for Foreign Language Film (Taiwan)

 

Midi Z

1982 geboren in Myanmar, Regiestudium in Taiwan. Seine Debutfilme RETURN TO BURMA (2011) und POOR FOLK (2012) liefen erfolgreich auf zahlreichen internationalen Festivals. 2013 nimmt er am Omnibus-Projekt TAIPEI FACTORY teil, welches auf der Quinzaine des Auteurs in Cannes Premiere hatte. THE PALACE ON THE SEA (2014) erzielte eine Nominierung für den Tiger Award. JADE MINERS (2015) ist sein erster Dokumentarfilm.