İQué viva México!

Eisenstein plante ein Opus magnum über Mexiko und seine Kultur. In einem Prolog, vier Episoden und einem Epilog wollte er den „Geist“ Mexikos einfangen und darstellen, wie die treibenden Kräfte – Leben und Tod, Schönheit und Korruption, Freiheit und Unterdrückung, heidnische Kultur und Christentum – die Geschicke des Landes prägten. Vollenden konnte er sein Werk wegen Differenzen mit den amerikanischen Geldgebern nicht – Eisenstein, Alexandrov und Kameramann Tissé hatten ein Jahr lang ohne Salär gearbeitet, bis sie vom Produzenten endgültig gestoppt wurden.

Aus den bereits gefilmten Episoden entstanden über die Jahre verschiedene Filmversionen. Die von Grigori Alexandrov ergänzte und montierte Fassung vermittelt „eine Ahnung dessen, was gewesen sein könnte (…) Über seine Zeitlosigkeit hinweg ist QUE VIVA MEXICO! ein überaus zeitlicher (und zapatistischer) Film. Die Lesart seines Titels könnte auch heißen: Es lebe die Revolution!“ (Filmmuseum Wien)

Wir zeigen das Stummfilm-Fragment mit Live-Musikbegleitung durch Günter A. Buchwald (Klavier und Viola) und Frank Bockius (Schlagzeug)

Sergej M. Eisenstein (1898-1948)

in Riga aufgewachsen, ging Eisenstein 1920 nach Moskau und fand bald Aufnahme im Proletkult-Theater Vsevolod Meyerholds, dessen Konzept einer Bio-Mechanik ihn beeinflusste. Über Sergej Tretjakow und die LEF gelangte er zum Film, lernte das Handwerk der Montage bei Esfir Schub und drehte seinen ersten Film STREIK. Er entwickelte seine Theorie der ‚Montage der Attraktionen‘ und wurde zu einem der berühmtesten sowjetischen Regisseure.

Filme: PANZERKREUZER POTEMKIN (1925), STREIK (1925), OKTOBER (1927), DIE GENERALLINIE (1929), ALEXANDER NEWSKI (1938), IWAN, DER SCHRECKLICHE I (1944), IWAN DER SCHRECKLICHE II (1946).