SCHASTJE

Der in der Milchkanne verklemmte Kopf einer Kuh, die Haarwäsche einer Frau mit einem Rest geronnener Milch, eine sich in Bewegung setzende Herde. Dvortsevoj arbeitet mit der spektakulären Aussagekraft des Fragments. Jeder dieser Momente entfaltet sich mehrfach in seiner Bedeutung. Ein Film als ethnographisches Gedicht über einen Winkel in der Steppe Kasachstans. Der Regisseur entdeckte diesen Ort zufällig. Um das Leben dort kennenzulernen, verbrachte er über einen Monat bei der Familie eines Hirten. Sie gewöhnten sich an die Kamera: »Ich wollte alles drehen wie es geschah, ohne Verabredung, ohne Lüge.« 

Sergej Dvortsevoj wurde 1962 in Kasachstan geboren. 1992 machte er seinen Abschluß an der Moskauer Filmschule VGIK. SCHASTJE ist sein Regiedebüt.